Antischall sorgt für neuen Motorsound

Seite 2: Antischall sorgt für neuen Motorsound

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Leiser, leichter, sparsamer

Das Funktionsprinzip des Antischalls geht auf ein Patent von Paul Lueg zurück: Ein Mikrofon misst das Geräusch und Lautsprecher erzeugen gegenphasige Signale. In der Theorie lässt sich der Schall so auslöschen, praktisch aber zumindest deutlich dämpfen. Das verschafft einem Autobauer mehrere Vorteile. So muss er nicht mehr durch speziell ausgelegte Volumina oder besondere Klappen und Resonanzbereiche im Abgasstrang den Sound zurechtbiegen, sondern kann sie im Computer entwerfen. Zudem passt eine Abgasanlage für mehrere Fahrzeugmodelle und fällt deutlich kleiner aus. In Zahlen: Sie hat ein um etwa 60 Prozent geringeres Volumen, wiegt bis zu 40 Prozent weniger und erlaubt eine Reduzierung des Abgasgegendrucks um 150 mbar. Sie kann sogar zu mehr Leistung und weniger Verbrauch beitragen – und zwar bis zu 3 g/km CO2, also immerhin etwa 0,13 Liter. Die Schalldämpfung kann bis zu 20 dB betragen.

Sound nach Maß

Eberspächer unterscheidet bei seinem System je nach Einsatzzweck zwischen den Begriffen "ActiveSound" und "ActiveSilence", also der Gestaltung und der Dämpfung des Auspuffgeräuschs. Beides hat der Zulieferer bereits an so genannten Demonstratoren umgesetzt, 2005 an einem Audi A4 2.0 TFSI und 2007 an einem A4 Cabrio 3.0 TDI. Gerade bei einem Cabrio mit Dieselmotor sind die Vorteile leicht vorstellbar, erst recht bei Nutzfahrzeugen – hierfür hat das Unternehmen sogar einen Forschungsauftrag erhalten. Prinzipiell lassen sich "Sound und Silence" auch kombinieren – es ist anzunehmen, das genau das bei dem neuen Audi-Modell auch gemacht wird.. Mit etwas Fantasie kann man sich sogar noch mehr vorstellen: Man könnte den Klang variabel gestalten, zum Beispiel neben der zivilen Variante den virtuellen Sportauspuff gleich oder später dazu liefern – Tuner, aufgemerkt! Da der "ActiveSound" als Programm in der Fahrzeugelektronik abgelegt ist, sind solche Ideen quasi vorprogrammiert.