Geladener Bestseller

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Die Wetterbedingungen auf der mehrtägigen und mehrere Hundert Kilometer langen Testfahrt in und um Hamburg waren exzellent, also positiv im Sinn des e-Golf. Bei 20 bis 25 Grad Außentemperatur musste die Klimaautomatik, die durchgehend im Automatikbetrieb auf 22 Grad eingestellt war, wenig arbeiten. Darüber hinaus war es nahezu windstill, und geregnet hat es nicht – fast nicht, aber dazu später mehr. Von den drei Fahrmodi wurde ausschließlich „normal“ genutzt, das Fahrlicht schaltete sich über den Sensor ein, und auch auf elektrische Verbraucher wie das Radio oder das Navigationssystem wurde nicht verzichtet.

Wechselnden Fahrwiderstände

Der eingangs genannte Wert von 12,6 kWh / 100 km war reproduzierbar, wobei alle Tempolimits genau eingehalten wurden. Daraus ergibt sich eine Reichweite von 163 Kilometern. Aber Vorsicht – das kann sich schnell ändern! Zum Beispiel, wenn die Strecke kürzer oder viel kürzer ist als die hier zurück gelegten 40 Kilometer. Denn bei jedem Start muss der Innenraum entweder aufgeheizt oder abgekühlt werden, und die dafür notwendige Energie schlägt sich auf der berüchtigten Fahrt zum Bäcker prozentual stärker nieder. So benötigte der e-Golf für eine sieben Kilometer lange Tour zum Hafen 16,4 kWh / 100 km, und auf eine zwei Kilometer langen Ultrakurzstrecke früh morgens bei 13 Grad Außentemperatur stieg der Bedarf auf 25,2 kWh / 100 – entsprechend 82 Kilometern Aktionsradius.

Der mit 11 kWh / 100 km niedrigste Verbrauchswert kam im Windschatten eines 87 km/h schnellen Lkw zu Stande. Bei konstant 100 km/h (alle Werte per GPS ermittelt) über die Autobahnen A255, A1 und A39 Richtung Lüneburg und zurück lag der Verbrauch unter optimalen Bedingungen bei 12,5 kWh / 100 km (errechnete Reichweite 165 km). Mit Richtgeschwindigkeit waren 22,8 kWh / 100 km notwendig (entsprechend 90 km).

Wie sensibel Batterie-elektrische Autos auf veränderte Bedingungen reagieren, zeigte der einzige Testtag, an dem Regen und Wind aufkamen – schon sprang der Verbrauch bei 100 km/h von 12,5 auf 15,7 kWh. Also ein gutes Viertel mehr. So ist es eben, wenn der Antriebsstrang effizienter ist als beim Verbrennungsmotor: Für jeden Fahrwiderstand gibt es die direkte Quittung.