Geladener Bestseller

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Das ist nicht nur weit entfernt von den 50 kW, die bei CCS eigentlich drin sein sollten, das ist auch weniger, als es Renault Zoe (Serie), Smart ed (Aufpreis) und Tesla Model S (11 kW Serie, 22 kW gegen Aufpreis) mit den kostengünstig zu Hause installierbaren AC-Wallboxes zulassen. So kann es nicht weitergehen. Die Batterieentwicklung schreitet voran, die Kapazitäten werden in Kürze wachsen, und spätestens dann müssen höhere Ladegeschwindigkeiten her.

„Assist-Paket“

Zurück ans Steuer des e-Golf, zurück zum Fahren. Es soll nochmal erwähnt werden für alle, die noch nie ein Elektroauto bewegt haben: Der Antrieb an sich ist einfach überlegen. Antrittsstark, ruckfrei und komfortabel-leise zoomt man sich durch den Verkehr. Dabei lässt sich die Rekuperation mehrfach verstellen. Sie ist allerdings selbst in der kräftigsten Position noch erheblich geringer als bei BMW i3 oder Tesla Model S. Der vom i3 bekannte Einpedalbetrieb ist hier nicht zu machen.

Stattdessen ist der Nullpedalbetrieb eine echte Empfehlung. Im „Assist-Paket“ (inkl. Multifunktionslenkrad für 1490 Euro) ist unter anderem die automatische Distanzregelung ACC enthalten. Sie übernimmt die Längsführung des Autos, also Beschleunigen und Bremsen, inzwischen mit großer Verlässlichkeit. Fehlfunktionen? Im Test keine einzige. Selbst Radfahrer am Fahrbahnrand wurden zuverlässig erkannt. Okay, das Wort vom Nullpedalbetrieb ist überzeichnet, weil bei jedem Anfahren das Strompedal angetippt werden muss, und rote Ampeln sowie stehende Fahrzeuge erkennt das System ebenfalls nicht. Aber es ist ein echter Komfortvorteil, wenn man sich einfach von diesem Assistenten durch den Verkehr ziehen lässt.

Irritierend ist, wie wir bereits bei der ersten Vorstellung des e-Golf bemerkt hatten, die Auslegung der Kriechfunktion. Also der Frage, ob das Fahrzeug nach dem Loslassen des Bremspedals von alleine losrollt oder nicht. Volkswagen hat hier eine aus Ingenieurs-Sicht erstklassige Lösung eingebaut, die aber von den Fahrern, die sich nicht für Autos interessieren, keineswegs intuitiv verstanden wurde.

Nach dem Starten des e-Golf ist die Kriechfunktion einmalig an. Logisch, denn wer will nicht wegfahren, nachdem er den Schlüssel gedreht hat? Nach dem ersten Halt aber bewegt der e-Golf sich nicht mehr von alleine. Ebenfalls logisch, weil der Elektromotor dann – zum Beispiel an einer Ampel – nicht gegen die Bremse arbeiten muss, was effizienter ist. Fährt man dann los, ist die Kriechfunktion bis 10 km/h wieder in Betrieb. Schließlich könnte man in einer Stop & Go-Situation sein. Überschreitet man diese Geschwindigkeit, ist es wieder vorbei mit dem Kriechen. Beim Rückwärtsfahren wiederum fährt der e-Golf grundsätzlich los, wenn das Bremspedal gelupft wird – genauso schlüssig.