Doppelläufig

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Unter dem Gepäckraum, dessen Volumen von 650 auf 500 Liter im Hybridmodell sinkt, ist im X5 40e der Akku untergebracht. Er wird in einer neu errichteten Fabrik auf dem Gelände der X5-Produktion in Spartanburg gebaut. Seine Kapazität von 9 kWh soll im Idealfall für 31 Kilometer rein elektrische Fahrt reichen. In der Praxis ist eher mit Werten zwischen 20 bis 25 Kilometern zu rechnen. Auch die Verbrauchsangabe von 3,3 Litern bzw. 77 Gramm CO2 je Kilometer im NEFZ dient der Prospektschönung. Der elektrisch zurückgelegte Anteil wird mit Null Gramm Kohlendioxid berechnet. Auf diese Strecke folgen 25 Kilometer mit dem Benziner, danach ist für den Zyklus der Akku auf wundersame Weise wieder gefüllt. Dieses Spiel wird solange fortgeführt, bis 100 Kilometer voll sind. Im Falle des X5 40e setzen sich die 100 Zykluskilometer also aus 62 Kilometern elektrischer Fahrt und 38 km mit dem Benziner zusammen.

Hat der Fahrer allerdings keine Möglichkeit, zwischendurch mal aufzuladen, sieht die Rechnung etwas anders aus. Wir haben an dieser Stelle die für den NEFZ verwendete ECE-Norm R 101 entsprechend umgestellt. Für den X5 40e ergibt sich mit leerem Akku so ein Verbrauch von 7,4 Litern, sofern der Fahrer ihn wie im Zyklus vorgesehen bewegt. Das ein X5 auch nur in die Nähe dieses Wertes kommt, scheint ziemlich unrealistisch, wenn man sich einmal vor Augen führt, dass laut Spritmonitor diese Maschine selbst im Dreier zu Praxiswerten um neun Liter führt. Und der wiegt als Limousine rund 800 Kilogramm weniger.

Zwei eigene Ladestationen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Akku wieder aufzuladen. An einer Steckdose mit 230 Volt und dem mitgelieferten Standardkabel soll ein leerer Akku in 3 h 50 min wieder voll sein. Alternativ bietet BMW zwei Ladestationen an. Sie füllen den Akku mit einer Leistung von 3,5 kW, was die Ladezeit auf 2 h 45 reduzieren soll. Die beiden Ladestationen unterscheiden sich lediglich in ihrer Ausstattung: Die Basisversion zeigt den Ladefortschritt nur im Auto oder per App auf dem Smartphone an, die teurere BMW i Wallbox Pro hat ein eigenes Siebenzoll-Display zur Anzeige und Steuerung. Damit lässt sich auch regeln, wann der Akku geladen werden soll. Was beide kosten sollen, steht aktuell ebenso wenig fest wie die Kosten für die Installation, die BMW auch selbst anbieten will.