Bivalent: Fiat Grande Punto Natural Power im Fahrbericht

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Erdgas als Kraftstoff

Die zentrale Frage bei Erdgasfahrzeugen ist natürlich, welche Vorteile der alternative Kraftstoff bringt. Fiat stellt heraus, dass im CNG-Betrieb die CO2-Emissionen von 149 auf 115 Gramm pro Kilometer sinken. Den Gasverbrauch beziffern die Italiener auf durchschnittlich 4,2 Kilogramm pro 100 Kilometer, ausgehend vom energiereichen H-Gas, welches eine höhere Energiedichte als andere Erdgas-Arten aufweist. Der Energiegehalt von 1 Kilogramm H-Gas entspricht in etwa dem von 1,5 Liter Benzin. Diese Relation spiegelt sich auch im Normverbrauch des Grande Punto im Benzinbetrieb wider, den Fiat mit 6,3 Litern pro 100 Kilometer angibt.

Lohnt sich der Gas-Punto?

Ob sich der bivalente Antrieb gegenüber dem konventionellen Benziner lohnt, hängt wesentlich von dem Verhältnis von Kraftstoffkosten zum Anschaffungspreis ab. Erdgas bietet den Vorteil gegenüber Benzin oder Diesel, dass es bis Ende 2018 noch steuerlich begünstigt ist. In der Anschaffung liegt der Grande Punto Natural Power jedoch 1950 Euro über dem konventionellen Modell. Ausgehend vom Normverbrauch, einem Preis von 1,00 Euro pro Kilogramm H-Gas und 1,17 Euro für einen Liter Super 95 kosten 100 Kilometer Fahrstrecke im CNG-Betrieb 4,20 Euro, während im Benzinbetrieb knapp 7,40 Euro für die auf der Strecke verbrannten 6,3 Liter Benzin fällig werden.

Daraus ergibt sich eine Differenz bei den Kraftstoffkosten von 3,20 Euro je 100 Kilometer – umgelegt auf die Fahrleistung müsste man schon fast 61.000 Kilometer mit Erdgas zurücklegen, um den Mehrpreis gegenüber dem normalen Benziner hereinzuholen. Zwar verringert sich die km-Leistung bis zur Amortisation des Aufpreises in dem Maße, in dem die Preisdifferenz zwischen CNG und Benzin wächst. Doch weil der Preis für Erdgas hierzulande an den von Erdöl gekoppelt ist ("Ölpreisbindung"), muss man auch bei günstigster Preisentwicklung einige zehntausend Kilometer zurücklegen, bis der Aufpreis hereingefahren ist. (rh)