Blitz-Gerät: Erste Begegnung mit dem Ampera

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Zwischen Steckdose und Tankstelle

Die T-förmige Batterie in Lithium-Ionen-Technik, die sich unter dem voluminösen Mitteltunnel verbirgt, besteht aus mehreren Modulen mit über 200 einzelnen Li-Ion-Zellen. Ihr Fassungsvermögen von 16 kWh wird übrigens in der Praxis nur etwa zur Hälfte genutzt, um ihren „Gesundheitszustand“ nicht zu gefährden. Die Batterie entstehen in Zusammenarbeit mit den Firmen LG Chem und A123 Systems. Das Gesamtgewicht der Batterie-Einheit beziffert Opel auf 181 kg. Doch was ist, wenn nach 60 Kilometern emissionsfreier Fahrt die Akkus geladen werden müssen? Passiert dies während der Fahrt, schaltet sich der Range Extender zu. Das Modul besteht aus einem 1,4-Liter-Turbobenziner und einem Generator. Die Räder treibt dabei weiterhin der 111 kW starke Elektromotor des Ampera an, dessen maximales Drehmoment 370 Newtonmeter beträgt. In 9 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Spitze liegt bei 160 km/h. Der Verbrennungsmotor erhöht die Reichweite auf rund 500 Kilometer, wenn es unbedingt sein muss. Opel geht aber davon aus, dass 80 Prozent der deutschen Autofahrer weniger als 50 Kilometer am Tag zurücklegen. Diese Klientel kann sich also die Spritkosten für den Range Extender weitgehend sparen und den Wagen billiger an haushaltsüblichen Steckdosen nachladen. Bei einer Netzspannung von 230 Volt ist der Ampera laut Opel nach drei Stunden wieder aufgeladen. Der Stromspeicher soll den Entwicklern zufolge 240.000 Kilometer halten.

Reichweitenverlängerer

Opel beziehungsweise der Mutterkonzern GM verwenden den Begriff serieller Hybrid nicht gerne und sprechen stattdessen von einem „extended-range electric vehicle“ (E-REV), also einem Elektroauto mit verlängerter Reichweite. Das ändert natürlich nichts daran, dass es sich technisch um einen seriellen Hybrid handelt, für das Marketing sind aber Begriffe wie E-REV oder Range Extender einfach schöner. Denn vor allem in den USA soll der Verbrennungsmotor den Kunden die Angst nehmen, fernab von einer Steckdose liegenzubleiben. Heute wird übrigens zwischen zwei Arten von seriellen Hybriden unterschieden: zwischen solchen, bei denen der Verbrennungsmotor ständig läuft und jenen, wo er nur bei Bedarf arbeitet – eben als Range Extender. Ersteres spielt allerdings im Automobilbau keine Rolle mehr. Beim E-REV-Konzept bleibt der „Verbrenner“ also oft untätig, getankt wird dann nur an der Steckdose.