Neues Assistenzsystem warnt den Fahrer und verkürzt den Bremsweg

Bremser in der Not: der Audi „Braking Guard“

Mit dem „Braking Guard“ bringt Audi eine neue Spielart des Bremsassistenten. Mithilfe der Radar-Sensorik des ACC erkennt er, wenn eine Vollbremsung notwendig ist und weist den Fahrer unmissverständlich darauf hin.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
630 x 420 21635_1211188652466.jpg 4 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • rhi
Inhaltsverzeichnis

Ingolstadt, 19. Mai 2008 – Fahrerassistenzsysteme mögen die Menschen zwar derzeit nicht so beschäftigen wie sparsame Antriebe, doch gerade bei den elektronische Helfern hat es gewaltige technische Fortschritte in relativ kurzer Zeit gegeben. Dass Fahrzeuge einmal automatisch den Abstand zum Vordermann halten, dass sie (halb-)automatisch bremsen würde, wenn es vorne eng wird, oder dass Autos automatisch einparken – all das wurde schon früh gedacht, doch erst jüngere Forschritte bei der Fahrzeugelektronik haben es auch möglich gemacht.

Bremswächter

Das löst allerdings nicht bei jedem Freude aus: Wer mag es schon, wenn ihm scheinbar oder tatsächlich die Kontrolle über das Fahrzeug entzogen wird. Auch der objektive Nutzen für mehr Sicherheit ist umstritten, die Gelehrten sind sich beim richtigen Maß zwischen Selbst- und Fremdbestimmung im Auto nicht immer einig. Das ist auch ein Grund dafür, dass es bisher keine echte vollautomatische Bremsung gibt – zu groß das Risiko, dass sich zum Beispiel die Sensorik „irrt“, oder der Hintermann auffährt, weil er dummerweise kein solches System hat. Genau an diesem Punkt setzt Audis neues Asssistenzsystem „Braking Guard“ an, das sich nah an das Konzept der automatischen Bremsung herantastet, sie aber geschickt vermeidet.

Zunächst Abstand wahren

Der Bremswächter, so die wörtliche Übersetzung des Begriffs „Braking Guard“, ist Bestandteil des Systems ACC. Dahinter verbirgt sich die radargestützte Geschwindigkeitsregelanlage „Adaptive Cruise Control“. Sie regelt das Tempo und den Abstand zum Vordermann in einem Geschwindigkeitsbereich von 30 bis 200 km/h und ist vor allem als Komfortfunktion gedacht, damit man gemütlich „virtuell“ an den Vordermann ankoppeln kann. Der dafür zuständige Rechner ist in das Datenbus-Netzwerk des Fahrzeugs integriert und kann das Fahrzeug über die Steuergeräte für Motor, Automatikgetriebe und Bremsen beeinflussen.