Bremser in der Not: der Audi „Braking Guard“

Seite 3: Bremser in der Not: der Audi „Braking Guard“

Inhaltsverzeichnis

Positive Schreckreaktion

Der Warnruck hat sich in Tests mit Probanden der Bundeswehr-Universität München laut Audi als eindeutiger Sieger unter verschiedenen Warnkonzepten erwiesen. Die Tests hätten gezeigt, dass der Blick wieder auf die Straße gerichtet wird und ein schneller Tritt auf die Bremse erfolgt. Diesen Tritt wandelt der der Braking Guard durch den hydraulischen Bremsassistenten in eine Vollbremsung um. So entzieht Audi unter normalen Umständen dem Fahrer nicht die „Bremsverantwortung“, versehentliche Vollbremsungen von Kollege Computer können so nicht erfolgen. Die bereits erwähnte Vorfüllung spart zudem 100 bis 200 Millisekunden Zeit gespart werden, was bei Tempo 130 über sieben Metern entspricht, die der Wagen früher zum Stehen kommt.

Der Braking Guard steht übrigens auch zur Verfügung, wenn das ACC deaktiviert ist – die Komfortfunktion des Abstandhaltens ist dann zwar ausgeschaltet, die Sensoren überwachen aber weiter den Verkehr. Er lässt sich auch völlig deaktivieren, allerdings nur zusammen mit dem ACC – bei aktiviertem ACC läuft er immer mit. Erhältlich ist der Braking Guard in den Audi-Baureihen A4, A4 Avant, A6, A8, Q7 und Q5.

Konzept ausgereizt

Auch beim Braking Guard wird sich der ein oder andere fragen, ob es Restrisiken gibt. Wir stellten daher einem Audi-Vertreter die Frage, ob es zum Beispiel möglich sei, dass ein Fahrer nach dem Warnruck vor Schreck auf die Bremse tritt, und so eine „Fehlbremsung“ auslöst. Doch genau um die Vermeidung solcher Risiken geht es Audi: Der Warnruck erfolge schließlich erst, nachdem ein Fahrer bereits per Gong vorgewarnt wurde. Wenn es bereits soweit ist, kann ein Irrtum der sensorischen Auswertung praktisch ausgeschlossen werden und es ist höchste Zeit, in die Eisen zu gehen – dass der Braking Guard dies schneller kann als der Mensch, kann im Fall des Falles durchaus zwischen Wohl und Weh entscheiden. (rh)