Bundeskabinett stellt Förderpaket für E-Autos vor

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NPE-Bericht stimmt skeptisch

Am 16. Mai hatte Merkel den Zweiten Bericht des Expertengremiums Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) erhalten. Darin wird gewarnt, dass ohne mehr staatliche Hilfe bis 2020 nur 450.000 E-Autos rollen werden. Bis 2014 soll die Forschung intensiviert und ein System mit bis zu 7000 öffentlichen Stromladestationen aufgebaut werden. Die Kosten pro Ladesäule veranschlagen die Experten zwischen 4700 bis 9000 Euro. Dabei wirft ein Blick auf eine schon reichlich mit Aufklebern "verzierte" Ladesäule im Zentrum von Essen die Fragen auf, wie diese Stromtankstellen wirksam gegen Vandalismus geschützt werden können oder wie es sich verhindern lässt, dass ein nächtlicher Ladevorgang, der nach jetziger Stand der Technik einige Stunden in Anspruch nimmt, nicht durch den Diebstahl des Stromkabels vereitelt wird.

Grüne für Kaufprämie

Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sieht nur mit einer Prämie wie in Frankreich von 5000 Euro eine Chance für den Durchbruch der Strom-Fahrzeuge. "Eine Spende für die Forschung und hier und da ein Parkplatz für das E-Auto symbolisieren allenfalls guten Willen – so kommt die Elektromobilität aber nicht auf die Überholspur", sagte die Politikerin, die bei den Mitte September anstehenden Wahlen in der Bundeshauptstadt das Amt der Regierenden Bürgermeisters erobern will. Auch nach Ansicht von Daimler-Chef Dieter Zetsche lässt sich das Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 nur mit Kaufprämien erreichen. Derzeit müsse man für Kauf und Betrieb rund 11.000 Euro mehr als für ein Auto mit Verbrennungsmotor aufbringen. "Auch 2017 dürfte dieser Unterschied noch in einer Größenordnung von 5000 Euro liegen", ergänzte der Automanager auf einer Diskussionsveranstaltung in Berlin. (mit Material der dpa) (imp)