Bundesregierung beschließt "Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität"

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Guttenberg bestreitet Rückstand deutscher Batterietechnik

Bis zur Erfüllung des "Traums" Elektromobilität ist laut Guttenberg "noch ein weiter Weg". Deutschland solle international zum Leitmarkt werden, obwohl hierzulande die Batterietechnik zum Teil hinter den Bemühungen in Japan und anderen Ländern hinterherhinkt, was Guttenberg bestritt. "Die Automobilindustrie ist jetzt gefordert, einen Zahn zuzulegen", sagte Tiefensee. Ziel neben dem technischen Fortschritt sei, das Autofahren "für alle bezahlbar" zu machen.

Acht Modellregionen

Die von der Regierung beschlossenen Leitsätze sollen an der über das Konjunkturpaket II mit 500 Millionen Euro geförderten Erforschung des Elektroautos anknüpfen. Dazu gibt es in Tiefensees Programm bereits acht Modellregionen. Der jetzige Aktionsplan soll folgende Entwicklungen anstoßen: Die Betankung der E-Autos mit Ökostrom wie aus Windenergie, eine flächendeckende Infrastruktur mit Strom-Ladesäulen zum Beispiel an öffentlichen Plätzen oder in Parkhäusern und die Nutzung der Batterien als Speicher. Dabei ist anfangs daran gedacht, ein schwankendes Windangebot vor allem durch Tanken in der Nacht zu nutzen und damit das Stromnetz zu entlasten. Später soll die Masse der Autobatterien Strom bei Bedarf auch zurück ins Netz abgeben können. Um die Leistungsfähigkeit der Batterien zu verbessern, wurde jetzt in Jülich ein Kompetenzverbund Nord gegründet, der vom Bundesforschungsministerium mit 11 Millionen Euro gefördert wird.

Lob und Tadel

Der Verband der Automobilindustrie begrüßte die Kabinettsbeschlüsse. "Elektromobilität braucht langfristige Planung", forderte VDA-Präsident Matthias Wissmann angesichts der vor der Bundestagswahl unverbindlichen Pläne. Der Bundesverband der Deutschen Industrie forderte sinnvolle Marktanreize. Für die Grünen beklagte deren Spitzenkandidat Jürgen Trittin dass es hierzulange keine verbindliche Finanzzusage an potenzielle Käufer gebe. "Anders als in den USA, Frankreich und China, wo Geld für Kaufzuschüsse vorhanden ist, gibt die Bundesregierung keine konkreten Kaufanreize. Während (US-Präsident) Barack Obama 2,4 Milliarden Dollar für Elektromobilität ausgibt, hat die Regierung 5 Milliarden Euro durch die Abwrackprämie verpulvert und damit den Markt für E-Fahrzeuge plattgemacht", kritisierte der frühere Bundesumweltminister. (dpa) / (ssu)