Husqvarnas neue Modellpalette aus Sportenduros und Motocrossern

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Es war eine kleine Sensation, als im letzten Frühling bekannt gegeben wurde, dass Stefan Pierer, Boss von KTM, die schwedische Marke Husqvarna gekauft hatte. Jetzt präsentiert die schwedische Marke die erste eigene Modellpalette unter KTM-Regie

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Von
  • Ingo Gach
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Köln, 20. Dezember 2013 – Es war eine kleine Sensation, als im letzten Frühling bekannt gegeben wurde, dass Stefan Pierer, Boss von KTM, die schwedische Marke Husqvarna gekauft hatte. Eine der ältesten Motorradmarken der Welt – sie baut seit 1903 Motorräder – war zu einem Schnäppchenpreis verschleudert worden. Erst 2007 hatte BMW die defizitäre Marke von der italienischen Cagiva-Gruppe gekauft, sie aber, trotz kräftiger Finanzspritzen, nie in die schwarzen Zahlen führen können.

Es sah zunächst nach einem unlogischen Schritt aus, hatte KTM doch bereits die Marke Husaberg – einst von in Schweden gebliebenen Ex-Husqvarna-Ingenieuren gegründet – 1995 aufgekauft und als zweites Standbein im Offroadmarkt etabliert. Doch Pierer erklärte seinen Plan: „Husaberg ist außerhalb von Europa kaum bekannt.“ Er brauchte einen berühmten Namen, der auch in den USA, dem größten Offroadmarkt der Welt, einen guten Klang hatte. Husqvarna gilt jenseits des Atlantiks immer noch als legendär und so opferte Pierer die Marke Husaberg für Husqvarna.

Alles beim Alten

Die Husqvarna-Produktion wurde aus Italien ins KTM-Werk nach Mattighofen verlegt und die neue Modell-Palette auf der EICMA präsentiert. Wie von Pierer versprochen, haben die neuen Husqvarna-Modelle nichts mehr mit denen aus der BMW-Ära zu tun. Es gibt aber auch keine Überraschungen, fast scheint es, als ob nur der Husaberg-Schriftzug gegen den von Husqvarna ausgetauscht worden wäre. Das Copyright dafür liegt nun mal bei KTM. Wer also auf völlig neue Modelle gehofft hatte, sah sich enttäuscht. In der Kürze der Zeit wäre das aber auch utopisch gewesen. Doch da bereits die Husabergs unter Enduristen als exzellente Motorräder galten, konnte man davon ausgehen, dass die neuen „Huskys“ ebenfalls überzeugen würden.

Die schwedische Marke bietet nun eine umfassende Palette an Sportenduros und Motocrossern an, und zwar sowohl Viertakter als auch Zweitakter. Gerade unter den Offroadern erfreut sich der Zweitakter immer noch großer Beliebtheit, verbindet er doch wenig Gewicht mit Kraft und verursacht dank der wartungsarmen Motoren auch geringere Kosten als die Viertakt-Modelle. Die Motoren sämtlicher Husqvarna-Modelle stammen von KTM, was wiederum eine relativ hohe Zuverlässigkeit bedeutet, sind doch die EXC und SX seit vielen Jahren stetig verbessert worden und haben Unmengen an WM-Titeln eingefahren.

Komplette Palette

Das Husqvarna-Angebot startet zweitaktend bei 85 Kubikzentimeter für die Nachwuchs-Motocrosser und reicht über die TC 125 bis zur TC 250, von da geht es mit vier Takten weiter: FC 250, FC 350 und FC 450. Mit Nummernschild gibt es insgesamt sieben Enduros: Die Zweitakter TE 125, TE 250 und TE 300, die Viertakter bekommen als Kürzel ein FE und verfügen über 250, 350, 450 Kubikzentimeter. Top-Bike ist die FE 501, die etwas tief stapelt, weil sie in Wirklichkeit sogar 510 Kubikzentimeter hat. Allen Husqvarna-Viertaktern gemein ist, dass sie nur über einen E-Starter verfügen, selbst die Motocrosser besitzen keinen Kickstarter mehr.