Der Stromschnellste

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Weil aber Sturm Xaver mit gefährlichen Böen von der Seite blies und es stark regnete, war danach selbst die Richtgeschwindigkeit oft zu viel. So blieb der Verbrauch zwischen den beiden Städten mit nur 24,4 Kilowattstunden niedrig. Als Ergebnis dieser ersten Stichprobe lässt sich sagen, dass das Tesla Model S zwar autobahntauglich ist. Eine genauere Aussage, ob es auch zur Fernreise reicht, zum Beispiel für einen Skiurlaub, lässt sich erst nächstes Jahr treffen, wenn das Netzwerk der 135 kW-Gleichstrom-Supercharger aufgebaut ist. Von der Flexibilität eines modernen Diesels, der viele hundert Kilometer durchhält, bevor er drei Minuten nachtanken muss, wird der Stromer mutmaßlich ein weites Stück entfernt sein.

Mobile Schnellladebox gegen Infrastrukturmängel

Überhaupt, das Laden: Es muss gut organisiert sein. Dringend empfehlenswert sind die 1450 Euro Aufpreis für den Doppellader, der die Ladeleistung bei Wechselstrom von den serienmäßigen 11 auf dann 22 kW erhöht und damit die Tankzeit auf unter vier Stunden reduziert. Das geben die meisten öffentlichen Ladesäulen her. Ungelöst bleibt das Problem der zugestellten Parkplätze sowie das Fehlen eines einheitlichen Bezahlsystems. Es ist absurd, dass bei einer so selbstverständlichen Sache wie Strom keine bundesweite Einigung erzielt werden kann. Als Joker erwies sich im Test darum die mobile Schnellladebox der Schweizer Firma crOhm: sie kann an jede Drehstromdose angeschlossen werden und den unterschiedlichen Ladeerfordernissen angepasst werden. Geht doch!

Zurück zum Auto: Sicher gibt es Details, die noch verbessert werden können. Erstaunlich am Tesla Model S ist jedoch nicht, dass es nicht in jedem Kriterium wie den Windgeräuschen die Spitze seiner Klasse markiert. Erstaunlich ist, dass es einer Firma aus dem Stand gelungen ist, ein dermaßen gutes und qualitativ hochwertiges Fahrzeug zu bauen, dass eben auch nirgends wirklich zurückfällt.

Und es stimmt zuversichtlich, dass dieses Erstlingswerk erst der Anfang ist. Von hier aus werden sich alle kritischen Parameter wie Batteriekosten, Dauerhaltbarkeit und Speicherkapazität Stück für Stück verbessern. Es bleibt zu hoffen, dass Tesla Motors betriebswirtschaftlich erfolgreich bleibt und 2015 der so genannte 3rd Generation Tesla auf den Markt kommt, der mit 3er BMW und Audi A4 konkurrieren und in Massen gebaut werden soll. Die Chancen für den Aufstieg einer neuen Marke stehen gut. Ein Model S ist ab 68.000 Euro mit 60 kWh Batteriekapazität zu kaufen. Die getestete P85 Performance-Version kostet mindestens 91.200 Euro. (fpi)