Genug kann nie genügen

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Damit wurden neue Begriffe brisant, allen voran Lithium und Seltene Erden. Und die Frage: Macht hier jemand die Rechnung ohne den Wirt? Werden überhaupt genügend Rohstoffe für eine gedeihliche Zukunft der Technik im Allgemeinen und des Automobils im Besonderen zur Verfügung stehen?

Verteilungsgerechtigkeit und Umweltqualität

Die Antwort ist überraschenderweise sehr einfach, nämlich ja. Es gibt keine Technologie, die an der Verfügbarkeit bestimmter Rohstoffe von vornherein scheitern muss. Kurzum: Es ist genug von allem vorhanden. Nur: Die Schätze sind oft ungleichmäßig über die Erde verteilt und sehr oft nur mit großem Aufwand zu fördern. Deshalb ist die Verfügbarkeit von Rohstoffen, auch wenn prinzipiell genug davon da ist, eine der ganz großen Herausforderungen der Menschheit. Im Kapitel Rohstoffe sind auch die zwei großen politisch hochbrisanten Themen der Gegenwart vereint: Verteilungsgerechtigkeit und Umweltqualität.

Die Versorgung mit Lithium und Seltenen Erden hat erst vor kurzem das Automobil ins Zentrum der Diskussion gerückt. Es gibt kein Land der Welt, das keine Rohstoff-Strategie besitzt, technisch besonders hoch entwickelte Länder mit geringen eigenen Vorkommen sind deshalb schon seit Jahrzehnten gefordert, für ausreichende Rohstoffversorgung ihrer Industrie zu garantieren, Japan ist dafür ein gutes Beispiel, aber auch Deutschland.

Vor allem eine Frage der Verteilung

Viele Rohstoffe sind einigermaßen gleichmäßig über die Erde verteilt, bei so genannten Seltenen Erden ist das allerdings überhaupt nicht der Fall. Die Vorkommen konzentrieren sich auf Russland, Asien, Indien und Australien. Europa, Afrika und der arabische Raum sind weitgehend leer ausgegangen. Auch auf dem amerikanischen Doppelkontinent spielen in Sachen Seltene Erden nur USA und Brasilien eine Rolle. Deshalb wird die Versorgung mit Seltenen Erden nicht nur vom Bundesverband der Deutschen Industrie als besonders kritisch eingestuft, noch vor allen anderen Elementen.