Viele kleine technische Maßnahmen können die Emissionen senken

Die Summe macht´s – CO2 sparen mit kleinen elektronischen Helfern

Erstaunlich, wie viele Fahrzeugkomponenten den Verbrauch beeinflussen: Elektrische Verbraucher wie Licht, Infotainment und Assistenzssysteme spielen eine immer größere Rolle beim Mehrverbrauch, umgekehrt hilft die Elektronik aber auch beim Sparen

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  • ggo
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Hannover, 15. August 2007 – Bei der Frage, wie sich Kraftstoff einsparen lässt, dreht sich die Diskussion heute fast nur um moderne Motorentechnik und neue Antriebskonzepte wie den Hybridantrieb. Dabei gehen manchmal die kleinen Verbesserungen unter, die unabhängig vom Antrieb beim Spritsparen helfen. Seit Automobile entwickelt werden, stellen sich Ingenieure die Frage, wie sich der Verbrauch mit vielen kleinen Maßnahmen reduzieren lässt.

Kleinvieh macht auch Mist
Es ist schon erstaunlich, wie viele Fahrzeugkomponenten den Verbrauch beeinflussen: In der jüngeren Vergangenheit spielen elektrische Verbraucher wie Licht, Infotainment und Assistenzssysteme eine immer größere Rolle beim Mehrverbrauch, umgekehrt sind es aber auch Komponenten wie die elektromechanische Servolenkung, die dazu beitragen, den Verbrauch zu senken. Dazu kommen die klassischen Einflüsse durch Fahrzeuggewicht, Aerodynamik, Rollwiderstand oder Reibung im Antriebsstrang, bei denen ständig nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht wird.

Die Energiebilanz des Automobils lässt sich optimieren, indem auch scheinbar kleine Potenziale genutzt werden. Der Licht- und Elektronik-Spezialist Hella sieht alleine in seinen Betätigungsfeldern ein Einsparpotenzial von rund 20 Prozent, wenn alle Möglichkeiten der Optimierung genutzt werden.

Xenon-Leuchten sparen mehr als 30 Prozent elektrischer Energie
Ein Beispiel dafür ist die Außenbeleuchtung des Fahrzeugs: So gehen im Vergleich zu Glühlampen Xenon-Scheinwerfer mit dem Strom deutlich sparsamer um. Trotz doppelter Lichtleistung verbraucht die Lichtquelle (35 Watt) über ein Drittel weniger Energie als eine Halogenlampe (55 Watt). Moderne Bi-Xenon-Scheinwerfer kommen mit nur einer Xenon-Lampe für Abblend- und Fernlicht aus. Bei den heute üblichen Doppel-Halogensystemen benötigen zwei Lampen zusammen 110 Watt pro Fahrzeugseite. Ein Auto mit Xenon-Licht und konventionellen Glühlampen in den Heckleuchten spart beim gesamten Licht bereits etwa ein Viertel Energie gegenüber einer Halogen-Ausrüstung.

Weiteres Sparpotenzial durch LED-Leuchten
Die Einsparung steigt laut Hella auf etwa 40 Prozent, wenn die Heckleuchten komplett mit LEDs bestückt würden. Wären alle in Deutschland zugelassenen Pkw mit Xenon-Scheinwerfern und LED-Heckleuchten ausgerüstet, würde die CO2-Bilanz nach Einschätzung des Zulieferers jährlich um etwa 2,6 Millionen Tonnen entlastet.

Eine weitere Anwendung für LEDs ist das Tagfahrlicht, das nach zahlreichen Studien die Verkehrssicherheit deutlich erhöht, allerdings – das sei nicht verschwiegen – auch Kritik auslöst, weil besonders Zweiradfahrer befürchten, in der allgemeinen Festbeleuchtung nicht mehr genügend aufzufallen. Dennoch: Spezielle Tagfahrleuchten mit LEDs würden laut Hella den sonst anfallenden Mehrverbrauch von 0,2 Liter pro 100 Kilometer fast vollständig neutralisieren. Das liegt nicht alleine an den sparsamen LED-Elementen, sondern auch daran, dass speziell konzipierte Tagfahrleuchten alleine betrieben werden, die Instrumenten- oder sonstige Außenbeleuchtung ist tagsüber naturgemäß unnötig.