Dreidimensionale Drucke im Prototypenbau

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Deshalb liegt in der Beispielbox außerdem eine Emily, Ikone der Luxustochter Rolls Royce und Gallionsfigur der so gebrandeten Fahrzeuge. Hier findet auch langsam ein Übergang statt vom Rapid Prototyping zum Rapid Manufacturing nach Kundenwünschen, denn es sind generativ problemlos einzigartige Einmalkonstruktionen möglich, die mit anderen Fertigungsmethoden nicht ohne Nacharbeit entstehen können. Viele der Kunststoffteile aus einem 3D-Drucker sind außerdem schon so nahe an der Serie, dass die Hersteller damit schon vor der Serienfertigung TÜV-Abnahmen machen. Und Hersteller können bei den sinkenden Preisen auch kleinere 3rd-Party-Zubehör­hersteller sein, mit kaum mehr als zwei Dutzend Beschäftigten.

China auf dem Schreibtisch
Über die Themen Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing gibt es mittlerweile einiges an Literatur und die Geräte werden immer kleiner, günstiger und vielseitiger. In der Architektur zum Beispiel sind 3D-Drucke mit Bindemittel in Gipspulver schon lange alltäglich. Mittlerweile gibt es von diesen Geräten Varianten, die mit farbigen Bindemitteln nicht nur dreidimensional, sondern obendrein in Farbe drucken, und die kaum größer sind als eine typische Office-Farblaserdruckanlage. Einen Schritt weiter geht das Open-Source-Team hinter dem Projekt RepRap (www.reprap.org). Der RepRapper ist ein Kunststoffdrucker, der die Kunststoffteile, aus denen er besteht, selber reproduzieren kann. Die nächste Generation soll sogar einen Teil ihrer Stromkreise mit ausgeben, und schon jetzt kann man sich einen RepRapper mit Teilen für unter 500 Euro aus dem Baumarkt und vom Conrad replizieren. Desktop Manufacturing steckt somit zwar noch in den Kinderschuhen, ist aber schon Realität. „China auf dem Schreibtisch“ nannte es Chris DiBona, Open Source Programs Manager bei Google.