Leichte Kletterei

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Die Unterschiede liegen in Gussfelgen oder Drahtspeichenfelgen, drei verschiedenen Sitzbänken, Auspufftopf mit einem kurzen Einzelrohr oder einem Doppelrohr, traditionellem Heck-Kotflügel oder seitlich an der Hinterradnabe angebrachter Radabdeckung, Lenker mit oder ohne Mittelstrebe, vier verschiedenen Vorderradkotflügeln und ebenso viele seitliche Tankblenden. Doch egal, für welche Version man sich entscheidet, der Auftritt der italienischen Signorina ist in jedem Fall gelungen.

Es ist erstaunlich wie unterschiedlich die Modelle wirken, trotz der identischen Basis. Die „Classic“ beispielsweise erzielt ihre Wirkung vor allem durch die Hinterradabdeckung und die Sitzbank im Vintage-Style. Die „Full Throttle“ soll durch ihre Form der Sitzbank, die eine lackierte Abdeckung andeutet, und den Doppelrohrauspuff von Termignoni an einen Flat-Tracker erinnern, wie sie in den USA früher sehr beliebt waren.

Beim Motor griff Ducati auf Bewährtes zurück und verpflanzte den leicht aufgebohrten und mit einer geänderten Nockenwelle versehenen V2 aus der inzwischen ausgelaufenen Monster 796 in den Gitterrohrrahmen aus Stahl. Der Motor hat sich stets durch gutmütiges Verhalten ausgezeichnet, eine sanfte Gasannahme und keine Lastwechselreaktionen, kurz: ein passender Antrieb für die Scrambler. Die Spitzenleistung von nun 75 PS bei 8250/min werden völlig ausreichen, um die vollgetankt nur 186 Kilo (Werksangabe) wiegende Ducati zügig anzutreiben. Mit 68 Nm Drehmoment bei 5750/min steht sie gut im Futter, und wir wagen jetzt schon die Prognose, dass die Scrambler mit diesem Motor, dem breiten Lenker und der aufrechten Sitzposition Riesen-Spaß auf kurvigen Strecken machen wird.

Zugeständnisse an die Moderne

Dennoch wollte Ducati nicht in Nostalgie ertrinken und verbaute eine moderne Upside-down-Gabel, radial montierte Bremssättel, ABS und ein Mono-Federbein, statt wie früher üblich Stereo-Federbeine. Bei den Reifen wählte man erstaunlicherweise keine deutlich unterschiedlichen Größen, was zumindest bei der „Urban Enduro“ naheliegend gewesen wäre, doch auch sie kommt mit 110/80ZR18 vorne und 180/55ZR17 hinten sehr breit besohlt daher.