BMW und Vattenfall wollen Elektrofahrzeuge und Infrastruktur im Alltag testen

Elektro-Minis in Berlin

BMW und der Stromversorger Vattenfall starten einen Alltagsversuch mit Elektro-Minis in Berlin. Dabei soll auch getestet werden, inwieweit Elektroautos als Puffer für die unregelmäßig anfallende Windenergie geeignet sind

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  • ggo
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Berlin, 25. November 2008 – BMW und Vattenfall Europe starten in Berlin einen Alltagsversuch mit 50 Mini E und öffentlich zugänglichen Stromladesäulen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Vattenfall-Europe-Chef Tuomo Hatakka und sein BMW-Kollege Norbert Reithofer präsentierten das Projekt „Mini E Berlin – powered by Vattenfall“ heute in der Hauptstadt.

Start im Frühjahr 2009
Bereits im September hatten Daimler und RWE unter dem Namen „E-Mobility Berlin“ ein ähnliches Projekt vorgestellt, das Ende 2009 starten soll. BMW und Vattenfall sind mit ihrer Ankündigung zwar später dran, reklamieren aber für sich, „das erste realisierte Projekt dieser Art in Berlin“ auf die Beine zu stellen. Im Frühjahr soll mit der Umsetzung des Projektes begonnen werden, das betrifft vor allem den Aufbau der Infrastruktur. In den USA ist der Mini E bereits auf der Straße, auch wenn es einer kleinen Schar ausgewählter Leasing-Kunden und Journalisten vorbehalten bleibt, Fahreindrücke zu sammeln. Wann sein Alltag in Berlin tatsächlich beginnt, ist noch offen. Der Mini E ist Teil einer Flotte von 500 Fahrzeugen, die in den USA und in Berlin zum Einsatz kommen.

Hoffnung auf praktische Erkenntnisse
Sowohl BMW als auch Vattenfall erhoffen sich durch den Alltagsversuch Erkenntnisse für ihre jeweilige Entwicklungs- und Forschungsarbeit. So will BMW vor allem die Praxistauglichkeit und Nutzerakzeptanz prüfen, um Rückschlüsse auf die Entwicklung zukünftiger Elektrofahrzeuge ziehen zu können. Vattenfall ist vor allem daran gelegen, das Netzmanagement weiterzuentwickeln. Der Stromversorger verspricht, für das Projekt „zertifizierten grünen“ Strom zu liefern, um auch „die Vorkette für das Projekt CO2-neutral darzustellen“. Dieser Strom wird wohl überwiegend aus Windenergie stammen, deren sinnvolle Nutzung ist ein weiterer Schwerpunkt des Projekts: Die Fahrzeuge sollen als Puffer in einem Netzmanagement fungieren, das Schwankungen im Energieangebot bei der Stromerzeugung mit Windenergie ausgleichen soll. Nach Auskunft von Vattenfall geht es dabei nicht nur um eine Pufferfunktion für extreme Spitzensituationen, vielmehr will man tatsächlich testen, inwieweit Fahrzeuge regelmäßig eine Pufferfunktion im Stromnetz übernehmen können.