No Nonsense

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Trotz 240 PS und besseren Fahrleistungen bringt der Biturbo-Diesel, der stets mit dem bewährten Lamellen-Allradantrieb und einem Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe geliefert wird, keinen Vorteil beim Fahrspaß. Er ist aber durstiger und fast 9000 Euro teurer. Weiterer Nachteil gegenüber dem 150-PS-Diesel: Zur Erreichung der Stickoxid-Grenzwerte besitzt er statt eines Speicherkats ein SCR-System. Dazu benötigt er als Additiv Harnstoff, "AdBlue" genannt, das in einem 13-Liter-Tank mitgeführt wird. Der muss laut VW "nur alle 9000 Kilometer nachgefüllt werden". Das ist ein Wert, der stark von der Fahrweise abhängt, und so werden einige Fahrer wie etwa beruflich Reisende monatlich nachfüllen müssen. Ein größerer Tank aber würde alle Gewichtseinsparungen wieder zunichte machen und den Passat in eine andere Schwungmassenklasse bringen – mit Auswirkungen auf die Verbrauchsermittlung im NEFZ. Vor diesem Problem stehen derzeit alle Autohersteller (und damt ihre Kunden) – was die Sache freilich nicht besser macht.

Vorsicht mit der Aufpreisliste

Das Fahrwerk unserer Testwagen war mit der adaptiven Dämpfereinstellung DCC ausgerüstet. Die Unterschiede zwischen den Modi "Sport" und "Comfort" liegen jedoch im homöopathischen Bereich. Dafür würden wir kein Extra-Geld ausgeben. Der Passat ist eh gut abgestimmt, eher auf der straffen Seite, wirkt aber nur selten unkomfortabel. Die Lenkung ist präzis und bietet ausreichend Rückmeldung, die manuelle Sechsgang-Schaltung kurzwegig und leichtgängig. Es macht aus dem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe eine Option für eingefleischte Automatikfahrer.

Den Variant mit 150-PS-TDI bekommt man ab 31.325 Euro, der entsprechend motorisierte, ähnlich große und frisch überarbeitete Kombi Peugeot 508 SW ist in etwas besserer Ausstattung ab 32.400 Euro zu haben. Zur VW-Basisversion Trendline kann man eventuell fehlende Elemente wie Nebelscheinwerfer, Handy-Anbindung, Tempomat oder Einparkhilfe einzeln dazuordern – ein Vorteil gegenüber Importautos, bei denen man für einzelne Extras meist eine Ausstattung höher einsteigen muss. Wählt man aber ein paar Optionen darüber hinaus, wird es teuer: Einen 50.000-Euro-Passat hat man recht schnell zusammenkonfiguriert.

Zur erstaunlich gewachsenen Zahl an Assistenzsystemen gehören ein Abstandtempomat mit Notbremssystem, ein Spurhalteassistent, ein LED-Scheinwerfer, ein Head-up-Display und vieles mehr. Ein "Trailer Assist" erleichtert das Rückwärts-Einparken mit Anhänger beträchtlich – für manchen Kunden vielleicht sogar kaufentscheidend. Auch der Emergency Assist (Fahrzeugstopp im medizinischen Notfall) ist eine Neuerung, während der Staufolgeassistent zumindest in der Mittelklasse noch eine Seltenheit darstellt.

Anreise, Verpflegung und Probefahrt gingen auf Kosten des Herstellers (fpi)