Fahrbericht: Triumph Speed Triple RS

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Die 43 Millimeter dicke Upside-down-Gabel NIX30 gehört sicherlich zum Besten, was man auf dem Markt bekommen kann. Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass sie in der Federbasis, Zug- und Druckstufe einstellbar ist und selbst auf der Rennstrecke beste Performance zeigt. Gleiches gilt für Öhlins-Federbein TTX36, das sich mittels zweier wunderschön gefräster Rädchen in Zug- und Druckstufe sogar ohne Werkzeug verstellen lassen. Das Hinterrad wird selbstverständlich auch im aktuellen Modell der Speed Triple von einer mächtigen Einarmschwinge aus Aluminium geführt. Neu sind hingegen die gefrästen Nabenabdeckungen und das Design der Zehn-Speichen-Gussräder.

Komfortabel – jedenfalls vorn

Kaum zu glauben, aber die Streetfighter bietet ansehnlichen Komfort. Die recht breite Fahrersitzbank bekam einen 3D-Netzeinsatz und ist richtig bequem, selbst nach längerer Tour besteht kein Anlass zur Klage. Der Hintermann hat nicht ganz soviel Grund zur Freude, das Sozius-Sitzpolster ist nur durchschnittlich in Größe und Komfort. Die Sitzposition des Fahrers ist zum Vorderrad orientiert, eben ein Streetfighter. Zwar ist der Lenker breit, aber nicht sonderlich hoch, im Gegensatz zur Sitzhöhe von immerhin 825 Millimetern.

Man geht fast automatisch in den Angriffsmodus mit ausgestellten Ellenbogen. Dafür ist aber der Abstand von der Sitzfläche zu den gefrästen Fußrasten ausreichend, so dass der Kniewinkel nicht zu eng wird. Die Triumph gehört zu den wenigen Naked Bikes, auf denen man Geschwindigkeiten auch jenseits von Tempo 150 noch relativ stressfrei aushalten kann. Es ist erstaunlich was der kleine Flyscreen – ein obligatorisches Designmerkmal an den Speed Triples schon seit den 1990er Jahren – an Wind vom Fahrer abhält. Natürlich hilft er bei der möglichen Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h auch nicht mehr, da wird er der Pilot gnadenlos vom Sturm durchgebeutelt.

Nachdem die kleinere Street Triple das bunte Mäusekino schon letztes Jahr erhielt, war es absehbar, dass die Speedy mit dem fünf Zoll großen TFT-Display nachziehen würde. Das Display fördert den Spieltrieb ungemein, ich kann mich kaum zwischen den sechs verschiedenen Bildschirmstilen, jeweils mit hohem oder niedrigen Kontrast, an der RS entscheiden (die S bietet nur drei). Hinzu kommt natürlich eine Fülle an Informationen und vier wählbare Fahrmodi: Straße, Regen, Sport, Rennstrecke sowie ein frei konfigurierbarer Modus. Damit das Ganze auch nachts gut funktioniert, sind die Bedienelemente inklusive eines neuen Fünf-Wege-Joystick hinterleuchtet. Für die Sportfreunde gibt es sogar einen Laptimer und das ABS und die Schlupfregelung lassen sich abschalten.

Schlüssellose Zündung

Ein Zündschloss sucht der Fahrer vergeblich, die RS verfügt über eine schlüssellose Zündung, es genügt, sich mit dem Schlüssel zu nähern, um das elektronische Lenkschloss und die Wegfahrsperre zu deaktivieren. Vorsichtshalber ist die Signalübertragung abschaltbar, falls man sich zwar in der Nähe seiner Speedy aufhält, aber sie nicht im Auge hat. Den Starterknopf gedrückt und der Motor erwacht mit sonorem Grummeln.