Fahrbericht Yamaha R125 und R3

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Das eigentliche Highlight an diesem Motor ist so eine Steuerzeiten-Variabilität. Sie wechselt bei 7400/min von einem Niederhub- auf einen Hochhubnocken und erreicht so über das gesamte Drehzahlband einen fülligen Drehmomentverlauf. In Summe verspricht Yamaha sanfteres Ansprechverhalten, bessere Beschleunigung und mehr Top Speed.

A2-Sportler R3

Auch für die R3 verspricht Yamaha eine höhere Endgeschwindigkeit, die Änderungen am 2019er Modell fallen aber nicht ganz so umfangreich aus, wie die an der 125er. Auf den ersten Blick wirkt der A2-Sportler aber wie ein neues Motorrad. Zeigt das Gesicht der R125 schon deutlich die Verwandtschaft zu den großen Geschwistern der R-Familie auf, könnte man die R3 bei einem flüchtigen Blick fast für den eineiigen Zwilling der R6 halten. Wie alle R-Modelle trägt jetzt auch die R3 den zentralen Lufteinlass sowie die inzwischen typischen LED-Doppelscheinwerfer. Die neue Front soll der 2015 erstmals vorgestellten R3 aber nicht nur einen frischen Auftritt verleihen. Die Verkleidung wurde aufwendig im Windkanal entwickelt und die Aerodynamik der neuen R3 ist laut Yamaha deutlich verbessert, sodass die Kleine nun knapp 190 m/h erreicht.

Aber auch hinter der Kanzel wurde die R3 ambitiöser. Die neue Gabelbrücke könnte direkt aus Rossi M1 stammen und das Display erinnert jetzt stark an das der aktuellen R1. Allerdings muss man hier ein paar Abstriche machen. Während der R1-Pilot auf ein farbiges TFT-Display schaut, muss man als Nachwuchs-Rossi bei der R3 mit einem LCD-Element vorliebnehmen. Da die R3 außer einem ABS keine elektronischen Helfer trägt, ist das Dashboard natürlich auch funktionsseitig eher überschaubar ausgestattet. Als Extras gibt es eine Ganganzeige und einen Schaltblitz. Das war's.

Etwas edler wird es eine Etage tiefer. Wer aufs Display schaut, dem entgeht – goldenen Standrohren sei Dank – mit Sicherheit auch nicht die neue Gabel. Die R3 kommt jetzt nämlich mit einer Upside-Down-Gabel, die mit Ihren 37 Millimetern Durchmesser steifer sein soll und über eine auf die Kurvenhatz abgestimmte Federrate und Dämpfung verfügt. Selbstverständlich ließen die Mannen von Yamaha auch das Federbein nicht außen vor. Hier kommt jetzt eine härtere Feder mit entsprechend abgestimmter Vorspannung sowie Dämpfung zum Einsatz. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine leichte Anpassung der Ergonomie. Saß man auf der alten R3 eher aufrecht, sind die Lenkerenden nun gut zwei Zentimeter niedriger angeschlagen und um zwei Grad weiter nach außen gedreht, was die Sitzposition etwas Vorderrad-orientierter macht.

Fahraktiv und pendlertauglich

Ein echter Supersportler wird die R3 dadurch aber nicht. Dafür platziert sie den Piloten mit ihrer Sitzhöhe von lediglich 780 Millimeter doch zu sehr im, als auf dem Motorrad. Was sich der reine Jung-Racer sicher noch ambitionierter gewünscht hätte, freut den A2-Einsteiger. Denn die neue Sitzposition schafft den Spagat zwischen fahraktiv und pendlertauglich. Die Kombination aus überarbeitetem Fahrwerk und geändertem Sitzdreieck sorgt zwar für mehr Gefühl fürs Vorderrad, gleichzeitig ist die Sitzposition aber so ausgelegt, dass auch bei langsamer Fahrt kaum Gewicht auf den Handgelenken lastet. So stellte sich während der Präsentation selbst im morgendlichen Stadtverkehr schnell eine entspannte Vertrautheit ein.