Fahrspaß statt Autoverkehr

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Damit können wir auf Informationen zur Fahrdynamik in einer Feedbackschleife für Aktion und Reaktion direkt reagieren. Deshalb ist das Fahrgefühl am unmittelbarsten bei einer nicht unterstützten Zahnstangenlenkung. Eine Kugelumlauflenkung dagegen bremst diese Schleife zu stark, viel Gefühl geht verloren. Das ist in einigen Fahrzeugtypen Absicht, so etwa in Chauffeurslimousinen, in denen der Fahrer möglichst wenig ermüdet werden soll und in Geländewagen wegen der Verletzungsgefahr für die Hände des Fahrers durch Schläge aus der Lenkung.

Oder besser: war Absicht. Heute bekommt jedes neu konstruierte Auto eine Zahnstangenlenkung, weil es mit elektrischer Lenkhilfe auf dem Prüfstand (und manchmal auch tatsächlich auf der Autobahn) ein paar Gramm CO2 spart und darüber hinaus Assistenzfunktionen ermöglicht.

Man spürt immer noch den Unterschied zur Hydraulik, auch, wenn er klein geworden ist. Ich will dringend bei der hydraulisch unterstützten Lenkung in meinen Privatautos bleiben. Fährt sich einfach angenehmer. Das merke ich immer wieder beim Umstieg aus einem der brandaktuellen Testwagen.

Dellen im Blech?

Verformungen der Karosserie wirken sich genauso wenig auf den Fahrspaß aus wie rostige Felgen. Solange der Lack nicht beschädigt ist, bleiben die Dellen im Auto. Wenn es irgendwann mal genug sind, hoffe ich auf eine Spritersparnis durch den Golfballeffekt. Spaß beiseite: Am ärgsten sah mein 1983 gekauftes Auto ein gutes Jahr später nach der Hagelkatastrophe in München aus – mit teils zentimetertiefen Dellen übers gesamte Blech. Ich habe es zehn Jahre später mit allen seinen Verformungen verkauft.

Lackschäden?

Ausbessern und regelmäßig beobachten. Vor allem am Fahrzeugboden, denn Durchrostungen an tragenden Teilen sind nur mit hohem Aufwand zu reparieren. Zuwarten lohnt nicht. Meiner Erfahrung nach fahren sich nicht gewaschene Autos genauso wie regelmäßig polierte. Waschen und Polieren kostet wertvolle Zeit, die man anders nutzen kann. Der amerikanische Porsche Owners Club (POC) ist dafür bekannt, statt sie zu reinigen, die Autos akribisch auf dem bestmöglichen technischen Zustand zu halten.

Stereoanlagen?

Merkwürdige Idee – auch ohne Zusammenhang mit Freude am Fahren. Es gibt ja sogar Menschen, die HiFi-Genuss im Auto erwarten. Das halte ich aufgrund der schwierigen akustischen Verhältnisse für zumindest herausfordernd. Ich denke, dass zur Kompensation der Innenraumverhältnisse so viel DSP und raffinierte Boxen-Platzierung getrieben werden muss, dass man sich einem natürlichen Klang höchstens in Bereichen nähern kann. Das aber eh nur im Stand. Wenn ich fahre, kann ich ja nicht gleichzeitig auf Motor, Getriebe, Reifen und die Musik hören. Ein Radio reicht – für Nachrichten.

Verhaltensoriginelles Auto

Nicht nur die bereits erwähnten Kleinstwagen-Luftpumpen bewähren sich bestens als höchst fahraktive Agilitätswunder. Als dynamisch besonders interessant hat sich ein Auto herausgestellt, das wir mal als hochgeländegängiges Allrad-Fernreisemobil gekauft haben: Vorn Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern und Drehstabfedern, hinten Starrachse an Blattfedern. Mittelmotor, Frontlenker, bei 1,69 Metern Breite und 2,30 Metern Höhe 30 Zentimeter Bauchfreiheit. Mit seinen knapp 90 PS erreicht das Gefährt laut Papieren 125 km/h. Allerdings macht der 2,5-Liter-Wirbelkammerdiesel bei 100 (echten) km/h bereits 3000 Touren. Das klingt nur entschleunigend. Abseits der Autobahn fühlt es sich aber immer höchst rasant an. Besonders Kurven, weil eine leicht werdende Hinterachse durch die Fronlenkerposition des Fahrers natürlich völlig anders rüberkommt, als säße man zwischen den Achsen. Unterhaltsam, so ein Mitsubishi L300 4WD, auf Dauer aber strapaziös!