Ganz bei sich selbst

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„In Sachen Diesel ist ebenfalls alles neu“, schreibt VW, was vielleicht etwas optimistisch ist, denn Teile des Grundmotors ändert man nicht so schnell, wenn man eine Menge Geld in die Fertigungsanlagen gesteckt hat – und speziell der 1.6 TDI mit 105 PS ist ein junger Motor. Er soll nur 3,8 Liter Diesel verbrauchen, der stärkere Diesel mit 2,0 Litern Hubraum und 150 PS 4,8 Liter. Bei den Benzinern bleibt es grundsätzlich bei den aufgeladenen TSI-Motoren. Die Basismotorisierung 1.2 TSI mit 85 PS begnügt sich mit 4,9 Litern Super, neu ist zudem der 1.4 TSI mit Zylinderabschaltung, wie er bereits im Polo angeboten wird. Das Motorenangebot ist am Anfang also überschaubar, doch das wird sich schnell ändern.

Zwei verschiedene Hinterradaufhängungen

Was sich bei der Erstvorstellung des neuen Seat Leon schon angedeutet hat, bestätigen nun die technischen Daten des neuen Golf: Die Versionen bis 90 kW werden mit einer Verbundlenkerhinterachse ausgeliefert, erst die stärkeren Versionen bekommen eine Mehrlenkerhinterachse, wie sie beim Golf V/VI Serie waren. Die 90 kW deuten auch darauf hin, dass der schwächere TSI mit 122 PS noch nachgeschoben wird – quasi das Spitzenmodell der Einfachachsler. Der Grund ist klar: Es spart Kosten. Sicherlich wird es zu den spannenden Fragen bei den Fahrtests gehören, wie sehr die Verbundlenkerachse sich beim Fahren ungünstig auswirkt. In der Theorie hat sie den Nachteil, dass das Einfedern eines Rades auch das Verhalten des gegenüberliegenden Rades beeinflusst. Ein VW-Sprecher erläutert, dass beide Achsenkonzepte für den Modularen Querbaukasten (MQB) neu entwickelt wurden; die neue Verbundlenlerachse soll beim Fahrverhalten das Niveau der bisherigen Mehrlenkerachse haben.

Viele elektronische Helfer

Viel Neues gibt es wie zu erwarten im Bereich der Fahrerassistenzsysteme. Die Multikollisionsbremse bremst ein Fahrzeug nach einem Unfall ab, damit weitere Aufprälle vermieden werden. Sie kann vom Fahrer übersteuert werden, falls er sich nach einem Unfall gezielt in Sicherheit bringen will. Proaktive Sicherheitssysteme schützen quasi auf Verdacht, wenn zum Beispiel der aktivierte Bremsassistent eine aktivierte Vollbremsung meldet. In diesem Fall werden die Gurte vorgespannt oder die Seitenscheiben und das Schiebedach geschlossen. Die Adaptive Cruise Control hält bis 160 km/h immer den richtigen Abstand zum Vordermann und kann den Wagen sogar bis zum Stand abbremsen. Sofern das Doppelkupplungsgetriebe DSG verbaut ist, beherrscht das System sogar einen automatischen Stop-and-Go-Betrieb, praktisch im Stau, wenn man schon hineingerät – das kann auch der Golf VII nicht verhindern.