Generationen-Konflikt

Seite 5: Generationen-Konflikt

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Mehrgleisig fahren
Gründungsmitglieder von Genivi sind die Automobilhersteller BMW, GM, Peugeot/Citroën (PSA), die Zulieferer Delphi, Visteon und Magneti Marelli, der Chiphersteller Intel und der Softwareentwickler Wind River. Dabei fällt auf, dass einige Mitglieder zugleich mit Microsoft verbandelt sind, so etwa Magneti Marelli, wo man das Blue&Me-System entwickelt hat. Offenbar wollen einige Unternehmen mehrgleisig fahren, weil noch nicht ganz klar ist, welches Konzept am Ende die Nase vorn hat. Auf der einen Seite steht zum Beispiel Microsoft, das mit MS Auto natürlich Lizenzeinnahmen erzielen möchte, aber damit auch einen Entwicklerstamm unterhalten kann. Auf der anderen Seite ist Genivi zwar ein Open-Source-Projekt, das allen Automobilentwicklern offen steht, aber als „Non-Profit“-Projekt am Leben gehalten werden muss.

Genivi als Grundlage …
Graham Smethurst, General Manager Infotainment und Communication Systems bei BMW, sagte auf der CeBIT, „Genivi wird den traditionellen Ansatz proprietärer Lösungen überwinden und ein in diesem Bereich noch nicht gesehenes Maß an Kreativität hervorbringen“. Das allerdings setzt voraus, dass die Entwicklung mit Leben gefüllt wird und sich der Einsatz der Beteiligten am Ende auszahlt. Die Idee besteht deswegen darin, ein Kernsystem gemeinsam zu entwickeln und den Beteiligten damit eine stabile Grundlage für ihre Geschäftsmodelle zu verschaffen. Zu den Bestandteilen der Genivi-Plattform gehören Linux-basierte Dienste, Middleware und offene Application-Layer-Interfaces. Nicht standardisiert werden zum Beispiel die eigentlichen Applikationen und das HMI (Human Machine Interface).