Bis Mitte 2010 sollen 20 wasserstoffbetriebene B-Klasse-Modelle durch Hamburg fahren

Hamburg will Zentrum für emissionsfreie Mobilität werden

Bis Mitte 2010 sollen 20 B-Klasse-Modelle mit Brennstoffzellen­antrieb durch Hamburg fahren

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  • ggo
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Hamburg, 25. März 2009 – Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU) machte auf der gestrigen Pressekonferenz den Anfang: Ein „Memorandum of Understanding“ wolle man heute gemeinsam unterschreiben, man hätte aber genauso gut „Absichtserklärung“ sagen können, sagt er mit leicht spöttischem Unterton. Ob das nur hanseatischer Humor war, oder ob er einfach keine richtige Lust auf das Folgende hatte, war nicht herauszuhören. Immerhin verkündete gestern die Hansestadt zusammen mit Daimler, Shell, Total und Vattenfall den Start eines Großprojekts für Brennstoffzellenfahrzeuge.

Brennstoffzellen-Pkw in Hamburg
Nach einigen Worten zur „Grünen Hauptstadt Europas“, so darf sich Hamburg ab 2011 nennen, übergab von Beust an Daimler-Chef Dieter Zetsche, der auf die eingesetzten Fahrzeuge einging: Schon seit 2003 fahren Brennstoffzellenbusse von Daimler unter der Flagge des Betreibers Hochbahn in Hamburg – ab 2010 sollen sie durch zehn Nachfolgemodelle ersetzt werden, die deutlich mehr Reichweite haben. Die wichtigste Nachricht ist aber, dass im nächsten Jahr 20 Brennstoffzellen-Pkw im Hamburger Verkehr teilnehmen werden. Dabei handelt es sich um Modelle der aktuellen B-Klasse – mit einem Brennstoffzellenantrieb, der eine Reichweite von gut 400 km ermöglicht.

Serienautos erst bei geeigneter Infrastruktur
Laut Zetsche haben diese Fahrzeuge bereits den Reifegrad heutiger, konventioneller Serienfahrzeuge. Auf die Frage, wie lange es denn noch dauere, bis man ein solches Fahrzeug kaufen kann, gab er sich einerseits optimistisch, um dann aber einzuschränken: Bis etwa 2015 seien Brennstoffzellen-Pkw marktreif, sogar zu ähnlichen Preisen wie „normale“ Autos, sofern man genügend hohe Stückzahlen von etwa 100.000 pro Jahr erreichen könne. Das wiederum erfordere aber eine geeignete Infrastruktur für Produktion, Verteilung und Tanken von Wasserstoff. Allein das Aufbauen einer Infrastruktur zum Tanken koste etwa 1,7 Milliarden US-Dollar, eine Aufgabe, die allerdings andere übernehmen müssten, Daimler würde dies überfordern. Tatsächlich hat bislang noch keiner eine Lösung dieses Henne-Ei-Problem präsentiert.