Im Test: Skoda Superb Combi 1.4 TSI ACT

Inhaltsverzeichnis

Der Rückweg an einem Sonntagmorgen über erstaunlich leere Autobahnen mit stark (üb)erhöhtem Tempo zeigte dann, dass Fahrer, die irgendwo öfter mal längere Strecken sehr schnell fahren können, hinsichtlich des Verbrauches mit einem Diesel besser bedient sind. Über weite Strecken lagen, wo immer erlaubt und möglich, mehr als 180 km/h an. Nach rund zwei Stunden und 319 Kilometern waren bei dieser Fahrweise 40,47 Liter fällig, was einem Verbrauch von 12,7 l/100 km entspricht. Im Alltag bleibt man bei normaler Fahrweise davon weit entfernt: Wir kamen mit rund sieben Litern gut hin, den meisten Superb-1.4-TSI-ACT-Fahrern auf Spritmonitor geht es ganz ähnlich, der Schnitt liegt dort bei 7,3 Litern.

Den Diesel unterbietet er nicht

Der 150-PS-Diesel liegt gut 1,5 Liter darunter, was als alleinige Erklärung für seine Beliebtheit sicher nicht reicht. Er bietet mit 340 Nm immerhin 90 Nm mehr als der von uns gefahrene Benziner. Das prägt den Fahreindruck, denn der Diesel fühlt sich stets kräftiger an. Selbst der 120-PS-Diesel, mit dem wir vor knapp einem Jahr in der Limousine unterwegs waren, bleibt subjektiv kaum hinter dem Benziner zurück, was auch daran liegt, dass der 1.4 TSI leiser ist. Dennoch hier zeigt sich einer der offensichtlichen Punkte, bei denen die Superb-Insassen gegenüber äußerlich ähnlichen großen Kombis beispielsweise von BMW und Mercedes zurückstecken muss. Wie schon in der Limousine fällt auf, dass der größte Skoda etwas lauter ist als die erheblich teurere Konkurrenz. Akustische Unterschiede zwischen Vier- und Zweizylindermodus hat übrigens keiner der Fahrer in Testwagen feststellen können.

Zur Frage, welcher der beiden 150-PS-Motoren langfristig die bessere Wahl ist, gehört auch die Zuverlässigkeit. Im Rahmen eines 14-Tage-Tests lässt sich das nicht bewerten, doch die Kombination aus kleinem, aufgeladenen Motor mit einem aufwendigen Zylinderkopf könnte langfristig Folgekosten nach sich ziehen, die der inzwischen ausgereifte Diesel möglicherweise nicht hat. Dazu kommt, dass Skoda an den Benziner auf Wunsch ein Siebengang-DSG mit trockenen Kupplungen schraubt, was in der Vergangenheit ebenfalls immer mal wieder für hohe Reparaturkosten verantwortlich war. Das Sechsgang-DSG des Diesel mit nassen Kupplungen braucht zwar Ölwechsel, gilt hinsichtlich der Haltbarkeit aber als inzwischen unauffällig.

Konkurrenzloses Platzangebot

Der Rest des Superb ist wohlbekannt. Der Wagen bietet ein nahezu konkurrenzloses Platzangebot. Selbst wenn vorn sehr große Menschen sitzen, bleibt hinten auch für Langbeiner reichlich Raum. Die Sitze sind vorn wie hinten bequem und in einem weiten Bereich einstellbar. Abraten würden wir von den im Testwagen vernähten, hellen Alcantara-Bezügen. Der Innenraum wirkt damit zwar hell und freundlich, die Sitze dürften aber rasch verschmutzen und schwerer zu reinigen sein als Leder. Da das nicht teurer ist als Alcantara, fällt die Wahl für das pflegeleichtere Leder leicht. Der pragmatische Anspruch, den Skoda auch beim Topmodell nicht vernachlässigt, zeigt sich nicht zuletzt in der Entscheidung, den Bodenbelag grundsätzlich in Schwarz zu halten. Nach meinen Erfahrungen mit hellen Fußraum-Auskleidungen denke ich, dass dies eine ganz ausgezeichnete Idee ist.