Im Test: Skoda Superb Combi 1.4 TSI ACT

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Auch der Kofferraum ist mit 660 Litern erheblich größer als in Audi A6 und Co. Der höhenverstellbare Ladeboden funktioniert hier ohne Hakeleien, der Teppich lässt sich gut reinigen. Für eine gute Idee halten wir auch, die elektrisch öffnende Heckklappe nur gegen Aufpreis anzubieten. Sicher, es mag Momente geben, wo so etwas praktisch ist. Im Alltag hat sie jedoch selten das passende Tempo.

Entrumpelt

Einen großen Fortschritt gegenüber dem Vorgänger gab es beim Fahrwerk, und zwar nicht nur, wenn man die teure adaptive Version ordert. Rollte der alte Superb stets etwas hölzern und rumpelig ab, ist der Nachfolger in diesem Punkt wesentlich sanfter – sowohl im Ansprechverhalten der Federung wie auch in der akustischen Entkopplung. Es ist nun nicht so, dass in diesem Bereich keine Verbesserungen mehr vorstellbar wären – die schon erwähnten, ähnlich großen Kombis sind in diesem Punkt durchaus fühlbar besser. Doch insgesamt scheint der Kompromiss gelungener als im Vorgänger.

Wie schon in einigen Skoda-Modellen ist uns eine Schwäche bei den aufpreispflichtigen Assistenten aufgefallen, genauer gesagt beim Spurhalte-Assistenten. Der soll sich melden, wenn der Fahrer die Hände vom Lenkrad nimmt, was auch einigermaßen zuverlässig klappt. Leider kommt die Warnung aber manchmal auch, wenn eine oder gar beide Hände am Lenkrad sind. Auf der Autobahn war das für meinen Geschmack ein paar Mal zu viel und so wurde dieser Helfer kurzerhand stillgelegt. So richtig zufriedenstellend ist das nicht, zumal es ihn nur im Paket mit Spurwechsel- und Ausparkassistent gibt – für immerhin 820 Euro. Dafür sollte so ein System fehlerfrei funktionieren.

Klein reicht

Das große Navigationssystem lässt sich vorbildlich einfach bedienen, ist mit mindestens 1790 Euro (Style-Ausstattung) aber sehr kostspielig. Wir meinen, die kleine Lösung für 890 Euro führt auch zum Ziel, zumal sie seit kurzem wie das teure System einen Acht-Zoll-Bildschirm bietet. Uneingeschränkt empfehlen können wir dagegen das Soundsystem von Canton, das zwar keinen High-End-Klang bietet, mit 540 Euro extra allerdings angesichts des Gebotenen sehr günstig erscheint.

Wobei die Zeiten, in denen der Preis das stärkste Argument für einen Skoda gewesen ist, endgültig vorbei sind. Für einen Superb Combi 1.4 TSI ACT Style mit DSG sind aktuell mindestens 34.790 Euro fällig, wobei die Serienausstattung dann schon sehr umfangreich ist. Schon der günstigeren „Ambition“-Version fehlt eigentlich kaum etwas, wobei sie gegenüber der Basis „Active“ zusätzlich den Vorteil hat, dass sie gegen Aufpreis mit nahezu allem ausgestattet werden kann. Die Konzern-Politik enthält den Superb derzeit noch einiges vor, was beispielsweise ein Passat gegen Zuzahlung schon eingebaut bekommt. Dazu gehören beispielsweise LED-Scheinwerfer, eine digitales Kombiinstrument oder ein Head-up-Display. Lange wird das vermutlich nicht mehr so gehen, spätestens mit dem ersten Facelift wird hier sicher nachgerüstet. So oder so: Mit ein paar Extras sind schon jetzt 35.000 Euro auch mit etwas Verhandlungsgeschick schnell überschritten. Trösten kann man sich vielleicht damit, dass die schon angesprochenen Gegner zwar im Detail noch ausgefeilter, aber auch deutlich teurer sind. Sie bieten mehr Prestige, was den Skoda Superb nüchtern betrachtet kaum schlechter dastehen lässt.

Die Kosten für die Überführung übernahm der Hersteller, jene für Kraftstoff der Autor. (mfz)