Renaults internes TomTom-Navi in der Praxis

Internes externes Navi

Renault integriert erstmals in einige Scénic-Modelle ein Navi-Modul mit TomTom-Software – und das für vergleichsweise wenig Geld. Lohnt sich das Angebot oder ist es eher ein fauler Kompromiss?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
4 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • ggo
Inhaltsverzeichnis

Hannover, 14. Oktober 2009 – Gerade einmal 490 Euro verlangt Renault für den TomTom-Navi-Zusatz in seinen neuen Scénic-Modellen – ein Schnäppchenpreis im Vergleich zu anderen integrierten Navi-Systemen. Beim VW Golf muss man beispielsweise etwa 1100 Euro investieren und auch beim vergleichbaren Opel Astra ist man erst mit 1400 Euro dabei. Wir haben Renaults Sparlösung in einem Grand Scénic ausprobiert.

Ohne Saugnapf

Konzeptionell ist das Renault Navi eine Kreuzung aus teurem Einbaugerät und Saugnapfnavi. Eigentlich handelt es sich nur um eine angepasste Version eines sonst extern erhältlichen Navi-Systems. Schon für knapp 400 Euro bekommt man von TomTom das Top-Modell Go 940 live mit eingebautem Mobilfunk und Internet-Funktionen wie etwa Wettervorhersage, Radarwarner-Updates und Instant Messenger. Außerdem liegt beim TomTom-Saugnapf-Topmodell auch gleich das Kartenmaterial für Europa und Nordamerika bei. Die Scénic-Variante enthält nur Karten für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Wenigstens kann der Nutzer in den ersten dreißig Tagen kostenfrei eine aktuelle Version der Karten laden. Hierzu muss er die SD-Karte aus dem Slot des Autos nehmen und am heimischen Internet-PC anschließen. Mit der kostenlosen TomTom-Home-Software, die auf der Webseite des Herstellers erhältlich ist, führt er das Update durch. Ein Kartenabo, wie es für alle anderen TomTom-Navis angeboten wird, ist für den Renault-TomTom nicht erhältlich.

Anfassen zwecklos

Im Renault Scénic müssen die TomTom-Nutzer auf Internet-Funktionen verzichten. Auch lässt sich das TomTom-Navi nicht per Touchsceen bedienen, sondern wartet stattdessen mit einer kombinierten Steuerung aus Drehrad-Joystick und verschiedenen Knöpfen auf, die sich unterhalb der Mittelkonsole befindet. Das ist für routinierte TomTom-Nutzer gewöhnungsbedürftig, aber für Neulinge ohne Touchscreen-Navi-Erfahrung schnell erlernbar. Dennoch: Andere Auto-Navi-Systeme lassen sich meist leichter bedienen. Die TomTom-Software setzt normalerweise einen Touchscreen voraus und zuweilen möchte man am liebsten mit dem Finger auf dem Bildschirm Tippen, anstatt den Joystick zu benutzen.