Henry Ford - Die Magie des weißen Mannes

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Klammert man für eine Sekunde aus, dass die Idee größenwahnsinnig war und von Hybris zeugte, dass sie dilettantisch organisiert war und in der Katastrophe endete ... Henry Ford meinte es gut. Er wollte keine Rohstoffe plündern, sondern tatsächlich den Wohlstand und den vermeintlich perfekten American Way of Life in den Dschungel bringen.

Mit Kino, Golfplatz und Burger-Restaurant

Nach der Katastrophe versuchte es Henry Ford erneut. Das ganze Gelände wurde dem Erdboden gleichgemacht und eine Musterstadt nach US-Vorstellungen errichtet. Mit Krankenhaus, Schule, Kino und Burger-Restaurant, Golfplatz, Bäckerei, Wettbewerben um den schönsten Garten und Squaredance-Abenden. Zu seinen Hey-Days lebten 8000 Menschen in Fordlandia.

Sogar eine zweite Stadt wurde errichtet: „Belterra“ lag 100 Kilometer weiter nördlich. Doch weder hier noch da wuchs jemals eine erwähnenswerte Menge Kautschuk. Die Hevea brasiliensis braucht einen Wald und viel Abstand zwischen den Pflanzen, um zu wachsen. Bei Ford versuchten es die Bauern mit dichten Monokulturen. Das einzige was wuchs waren Raupen, Fliegen, Ungeziefer jeder Art.

Verhöckert

Als 1945 der synthetische Kautschuk erfunden wurde, hatte Henry Ford bereits 25 Millionen Dollar in seine Utopie investiert. Dann verkaufte er für 250.000 Dollar alles in Bausch und Bogen an das Land Brasilien. Wer ein paar Minuten Zeit hat, der schaut sich den Werbefilm an, den Walt Disney für Fordlandia drehen ließ. (chlo)