Kawasaki zeigt neue Vulcan S

Ein Anachronismus?

In einer Zeit, in der bei Cruisern die Hubraumgrenzen immer weiter über 1000 ccm verlagert werden, kommt Kawasakis Vulkan S wie ein Anachronismus daher. Angetrieben wird das neueste Modell von einem eher biederen Parallel-Twin mit 650 ccm Hubraum

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  • Norbert Meiszies/mid
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In einer Zeit, in der bei Cruisern die Hubraumgrenzen immer weiter über 1000 cm3 verlagert werden, kommt Kawasakis Vulkan S wie ein Anachronismus daher. Angetrieben wird das neueste Modell von einem eher biederen Parallel-Twin mit 650 cm3 Hubraum aus dem Einstiegs-Motorrad ER-6.

Etwas reduziert

Der flüssigkeitsgekühlte DOHC-Vierventiler hat aber bereits in der Reiseenduro Versys bewiesen, wie anpassungsfähig er ist. Dort überzeugt er mit einer weichen Laufkultur und einer Leistung von 69 PS. In der neuen Vulcan S besitzt er die typischen Charakteristika eines Cruisers, wie zum Beispiel eine gleichmäßige, aber nicht zu heftige Beschleunigung aus dem unteren und mittleren Drehzahlbereich. Dafür hat man die Kurbelwelle mit einer größeren Schwungmasse ausgestattet, was ein Abwürgen unwahrscheinlicher macht und das Anfahren erleichtert. Gerade Anfängern und Wiedereinsteigern kommt dieses Verhalten der Vulcan S entgegen.

Wer den Cruiser die Sporen gibt, wird kaum enttäuscht. Trotz der auf 61 PS reduzierten Motorleistung und einem maximalen Drehmoment von 64 Nm bei 6600/min zeigt sich die Vulkan S durchaus agil mit einer spontanen Gasannahme, die Überholmanöver auf der Landstraße zu einem Kinderspiel werden lassen. Dafür sollte man allerdings die Drehzahl hoch halten, ab circa 5000/min werden erst die Eruptionen des „Mini-Vulkans“ heftiger.

Variabel

Im Alltag lädt die Maschine eher zu einer gemäßigten Fahrweise ein. Dazu passt auch die entspannte Sitzposition. Eine Besonderheit ist, dass sich die Sitzposition der Größe des Fahrers bzw. dem Fahrstil anpassen lässt. Dazu werden die weiter nach vorne verlagerten Fußrasten entweder um 2,5 cm nach vorn oder nach hinten verlegt. Lediglich zwei Schrauben der gummigelagerten Schalt- und Bremseinheit müssen dafür versetzt werden. Wählt der Fahrer zudem die sogenannte extended Sitzbank, die zum Soziushöcker hin mehr Fläche bietet sowie den ebenfalls als Zubehör erhältlichen Lenker, der die Griffe bis zu 44 mm näher an den Fahrer bringt, verändert sich die Ergonomie spürbar.