Kawasaki überarbeitet die Z 1000 SX

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Um die abstrakten Zahlen in Worte zu fassen: Beim schlagartigen Gasaufreißen, fast egal in welchem Gang und bei welcher Drehzahl, fühlt sich der Fahrer wie vom Katapult geschossen. Dazu trägt auch ein für einen Sporttourer mäßiges Gewicht von 235 Kilogramm leer bei. Wer am Ortsausgang im sechsten Gang bei 50 km/h mit Vollgas beschleunigt, erreicht nach nur 4,3 Sekunden Tempo 100. Dabei läuft Vierzylinder-Motor sehr ruhig – kein Wunder bei zwei Ausgleichswellen. Beim Vorgängermodell wurde gelegentlich die zögerliche Gasannahme kritisiert, das Phänomen ist bei der Neuen verschwunden. Sensibel und direkt werden die Gasbefehle umgesetzt, dazu gesellt sich eine sauber trennende und erfreulich leichtgängige Anti-Hopping-Kupplung.

Fahrwerk überarbeitet

Kawasaki nahm die Überarbeitung für die Euro4-Norm zum Anlass, ihr ein erweitertes Elektronik-Paket mitzugeben. Ein deutliches Sicherheitsplus bildet die Kawasaki Cornering Management Function, kurz KCMF. Hinter dem sperrigen Begriff steckt eine vorbildlich arbeitende Symbiose von ABS und Traktionskontrolle. Sensoren überwachen die gesamte Kurvenfahrt, vom Anbremsen über Abwinkeln bis zum Rausbeschleunigen. Wittert das Steuergerät Unheil, greift unauffällig der Computer ein. Das funktioniert so gut, dass der Fahrer selbst in Schräglage auf Löchern im Asphalt die Bremse festhalten kann.

Das Fahrwerk wurde ebenfalls überarbeitet, der Einstellbereich von Upside-down-Gabel und Federbein reicht von komfortabel bis sportlich-straff. Dank einer breiten und hoch positionierten Lenkstange zeigt sich die Kawasaki erfreulich willig beim Einlenken, was in der Gewichtsklasse nicht selbstverständlich ist. Bevor jetzt falsche Hoffnungen aufkeimen: Natürlich kommt sie nicht an die Leichtfüßigkeit eines reinen Sportbikes wir ihre um 30 Kilogramm leichtere 200-PS-Schwester ZX-10R heran, aber für einen Sporttourer ist die Z 1000 SX dennoch beeindruckend handlich.

Tourentalent

Kawasaki wollte das Tourentalent der Z 1000 SX auf keinen Fall verwässern und montiert nun eine etwas höhere Scheibe, die sich per Knopfdruck dreifach verstellen lässt. Dahinter bliebt es angenehm windstill zu, selbst bei hoher Geschwindigkeit treffen kaum nervige Wirbel den Oberkörper. Die Sitzbank wurde im Vergleich zur Vorgängerin mit 815 mm geringfügig niedriger und ist außerdem auch noch besser gepolstert. Selbst auf längeren Strecken lässt es sich auf ihr prima aushalten. Auf der Autobahn macht sich aber die relativ kurze Übersetzung der Z 1000 SX bemerkbar und hält das Drehzahlniveau recht hoch. Andererseits passt sie für die Landstraße perfekt. Bei einem Tankinhalt von 19 Litern und einem – laut Kawasaki – reduzierten Spritverbrauch ist sie für eine Reichweite von rund 350 Kilometern gut.