Der unbefriedigende Stand der Dinge

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Wie weit kommt man damit? Kommt drauf an, aber weit ist es nicht. Und wenn ich damit pendeln will? Haste Pech gehabt. Die Freerides sind Spaßsportgeräte und schlagen deshalb den nötigen Kompromiss in die entgegengesetzte Richtung als das Pendlerfahrzeug BMW C Evolution. Der C Evolution besteht praktisch nur aus Batterie und Ladegerät plus zwei Rädern dran, was sich in seinen Baumaßen und seinem Gewicht wiederfindet. So ein Fahrzeug muss sich an jeder Schuko-Dose laden lassen.

Die Supermoto-Freeride dagegen verkauft KTM mit einem externen Ladegerät. Das ist groß und schwer und wird deshalb zuhause oder im Bus bleiben. Weder der Bauraum noch das Gewicht von wahrscheinlich 5 bis 7 kg mehr hätten zu einem integrierten Ladegerät bei einer Supermoto wirklich gepasst, entschied KTM nach Eigenaussage schon ganz zu Anfang der Entwicklung. "Aber was wäre dann mit Gleichstromladung wie bei Autos?", fragte ich schon letztes Jahr. Selbst für einen CCS-Stecker mit den Gleichstromzapfen ließe sich an so einem anorektisch dürren Krad nur sehr schwer ein geeigneter Platz finden. Dasselbe gilt für Chademo-Stecker oder Teslas System. Dazu kommt, dass Gleichstromladestationen immer noch sehr selten sind. Die meisten Ladestationen laden mit Wechselstrom, für den die E-SM wieder Onboard-Wandler bräuchte.

KTM bleibt also bei der proprietären Lösung. Die richtige Lösung wäre ein standardisiertes System für Motorräder, mit entsprechend kleinen Steckern und wie bei den heutigen Autolösungen mit einer intelligenten Batterie, die dem Ladegerät in der Säule ihre Bedürfnisse unmissverständlich mitteilt. Das gibt es noch lange nicht, denn die Verhandlungen über so einen Standard sind offenbar noch zäher als die zum CCS damals.