Der unbefriedigende Stand der Dinge

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Damit hat KTM also ein Motorrad gebaut, das wunderbar schlank, aber stets in der Nähe seines Ladegeräts bleibt. Von einem Ende einer Großstadt ans andere und zurück fahren wird schon in Deutschlands größtem Dorf Stuttgart schwierig: 40 km gibt KTM selbst an, 50 halte ich beim in der Stadt bummeln für realistisch, wenn einen der Kriechmodus ab 10 Prozent Restladung nicht schreckt. Masochisten schaffen sicher auch über 60 km, wenn sie sich richtig quälen. Aber sagen wir es einfach, wie es ist: Wenn du nach Reichweite in Kilometern statt Fahrzeit in Minuten fragen musst, solltest du diese Supermoto nicht kaufen, sondern einen Roller oder einen Verbrenner.

Panigale Supermoto

Was bleibt, ist ein Fahrzeug, das auf Straßenrädern vielleicht noch spezieller wird als die E-XC. Dass ein Geländemotorrad transportiert wird, ist normal, denn zum Beispiel für die Cross-Strecke nimmt der Sportfahrer sowieso Kennzeichen und Lampen ab. Als analoges Beispiel fällt mir für die E-SM nur Hallen-Supermoto ein, aber da will ich mir das Teil auch eher leihen als kaufen. Im Prinzip bleibt ein sehr teures Spielzeug für einen sehr schmalen Einsatzbereich. Und diese Beschreibung deckt sich so verräterisch mit der einer Ducati Panigale, ja: jedes Traummotorrads, dass ganz sicher auch die Freeride-Supermoto begeisterte Kunden findet.

Die Freeride zeigt allerdings auch die frustrierende Stagnation der Akkutechnik: Es gibt nichts Gescheites, ohne Aussichten auf Besserung. Viele elektrische Enduros hat KTM nicht verkauft, und es schaut nicht so aus, als könnte die weitgehend identische Supermoto daran etwas ändern. "Gut für mich, denn wenn sie keiner will, kann ich in zwei Jahren billig eine schießen", befand ich also. Aber das wiederum fand KTM unbefriedigend ... (cgl)