Triumph schiebt eine Gelände-Version der Explorer nach

Königsklassen-Tiger

Die zurzeit beliebtesten Motorräder sind Reiseenduros. Triumph mischt kräftig mit und stellt jetzt nach der Tiger Explorer die XC-Variante für Abenteurer vor, die auch staubige Pisten unter die Stollenreifen nehmen wollen. Wie schlägt sich die Tiger in der Königsklasse der Alleskönner?

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Von
  • Ingo Gach
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München, 2. Mai 2013 – Die zurzeit beliebteste und damit wichtigste Motorradklasse bilden die Reiseenduros. Der britische Hersteller Triumph mischt kräftig und stellt jetzt nach der Tiger Explorer die XC-Variante vor. Für echte Abenteurer, die auch staubige Pisten unter die Stollenreifen nehmen wollen. Wie schlägt sich die neue Tiger in der Königsklasse der Alleskönner?

Entdeckergeist

Auf Entdeckungsreise sind die Briten schon immer gerne gegangen und haben dabei ein komplettes Weltreich erobert. Das ist nun zwar schon ein paar Jahrhunderte her, aber etwas von diesem Spirit ist immer noch auf der Insel zu spüren. Auch in Gestalt der Triumph Tiger Explorer mit dem Zusatz-Kürzel XC – für Cross Country.

Die Basis-Explorer hat Triumph bereits letztes Jahr auf den Markt gebracht, um die beliebteste Sparte, die großen Reiseenduros, bedienen zu können. Nun schieben sie eine geländegängige Version hinterher. Die Entscheidung fiel im Werk in Hinckley, weil die Marketingabteilung herausfand, dass 44 Prozent ihrer Explorer-Kunden gelegentlich auch unbefestigte Pisten unter die Räder nehmen möchten. Besonders Kunden in den USA, Australien und Südafrika, wo viele Strecken nicht asphaltiert sind, äußerten vermehrt diesen Wunsch.

Feine Zutaten serienmäßig

Also versah man die Tiger Explorer XC serienmäßig mit Drahtspeichenfelgen und Schlauchreifen sowie soliden Motorschutzbügeln, Ölwannenschutz aus Alu, Handprotektoren und LED-Zusatzscheinwerfern – fertig ist die Abenteuer-Maschine. In ihrem Auftritt wirkt sie Respekt einflössend, beim Fahren hingegen erstaunlich umgänglich.

Der 1215 Kubikzentimeter große Dreizylinder ist einfach eine Wucht. Zwischen 2500 und 9500/min drückt er stets mehr als 100 Nm Drehmoment, maximal bringt er es auf 121 Nm bei 6400/min. Im Getriebe demultipliziert, gelangte die Kraft per Kardanwelle zum Hinterrad. Schaltvorgänge erweisen sich meist als überflüssig, selbst im sechsten Gang lässt sich das Gas ruckfrei ab 2000/min aufziehen und die Triumph stürmt vorwärts wie eine englische Bulldogge. Dabei begleitet sie eine zu ihrem Namen passende Klangkulisse: Bei niedrigen Drehzahlen grummelt noch ein sonorer Bass, dann geht sie schließlich in heiseres Röhren über. Gut gebrüllt, Tiger!

Viel Leistung, viel Gewicht

Ihre Höchstleistung von 137 PS erreicht sie bei 9300/min, aber es ist eigentlich völlig unnötig, sie bis dahin zu drehen. Wer es dennoch auskostet, wird froh über die zweistufig einstellbare Traktionskontrolle sein, die die anbrandenden Drehmomentwogen im Zaum hält. Vollgetankt bringt die Tiger Explorer XC, laut Hersteller, 267 Kilogramm auf die Waage. Die Bremsen haben zum Glück kein Problem, dieses Trumm jederzeit zum Stillstand zu zwingen, ein ABS ist selbstverständlich auch an Bord.