Legende der Leidenschaft

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Fogarty gewann mit der brandneuen Maschine 1994 auf Anhieb die Superbike-WM. Der Motor erwies sich als standfest und sehr schnell. Die japanische Konkurrenz befand sich im Schockzustand. Das verhältnismäßig kleine italienische Team hatte die mit gewaltigen Budgets ausgestatteten Werkteams aus Nippon in Grund und Boden gefahren. Trotz aller Gegenwehr aus Fernost vollbrachte Fogarty dieses Kunststück insgesamt viermal (1994, 1995, 1998, 1999) mit der 916 und ist damit bis heute Rekord-Champion in der Superbike-WM. 1996 wurde Fogarty von Honda mit einem hochdotierten Vertrag zum Wechsel verlockt, doch sein Nachfolger im Sattel der 916, der Australier Troy Corser, holte auf Anhieb für Ducati den Titel, was Foggy in der nächsten Saison reumütig zu den Italienern zurückkehren ließ. Wahrscheinlich hätte er auch 2000 erneut den Titel geholt, wenn ihn nicht ein Sturz mit schwerer Verletzungsfolge beim Auftaktrennen zur Beendigung seiner Karriere gezwungen hätte. Doch in dem Australier Troy Bayliss fand er einen würdigen Nachfolger, der 2001 den Titel auf der inzwischen zur 996 mutierten Ducati holte.

Stetige Weiterentwicklung der 916

Natürlich wurde die Ikone von Ducati jedes Jahr weiterentwickelt. Der 916 Strada wurde die 916 SPS mit Mono-Höcker, geringerem Gewicht dank einiger Karbonteile und einem Öhlins-Federbein zur Seite gestellt. Bereits 1994 verfügte Foggys Rennmaschine durch zwei Millimeter mehr Bohrung über 955 Kubikzentimeter und leistete 150 PS bei 11.000/min. 1995 wurde der Hubraum erneut vergrößert, diesmal auf 996 Kubikzentimeter, also knapp unter das bei der Superbike-WM für Zweizylinder erlaubte Limit von einem Liter Hubraum.

Ab 1999 erhielt auch das Serienmotorrad den 996-Kubikzentimeter-Motor und wurde entsprechend in 996 umbenannt, obwohl im Design wohlweislich keine Änderungen vorgenommen wurden. Es gab sie auch als 996 S mit leicht überarbeitetem Fahrwerk und etwas weniger Gewicht, die sündhaft teure 996 R erhielt ein komplettes Öhlins-Fahrwerk und den Testastretta-Motor aus der Rennmaschine und leistete 136 PS.