Eilige Dreifaltigkeit

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Die Auspuffanlage wurde komplett erneuert und wirkt jetzt schärfer denn je. Der Blick ins Cockpit fällt auf ein einziges digitales Display, das zwar mit jeder Menge Informationen aufwartet, aber wegen der winzigen Ziffern nur schlecht ablesbar ist. Wenigstens ist die Geschwindigkeitsanzeige großzügig dimensioniert. Der neu gestaltete Scheinwerfer ist nun mit LED-Tagfahrlicht bestückt.

Verbesserte Fahrbarkeit

Soviel zum sichtbaren Teil der Innovationen. Doch auch im Motor hat sich einiges geändert. Für italienische Gemüter die schlechte Nachricht zuerst: Der Dreizylinder hat nun weniger Spitzenleistung, die Ingenieure kappten neun PS. Die gute Nachricht: Es hat der Brutale sehr gut getan, denn der Motor entwickelt mehr Drehmoment und das schon deutlich früher als bisher. Maximal bringt er es nun auf 83 Nm bei 7600/min statt 81 Nm bei 8600/min. Bereits bei 3800/min liegen 90 Prozent des maximalen Drehmoments an. MV Agusta hat eingesehen, dass Fahrbarkeit wichtiger ist als PS-Protzerei. Die Leistung liegt nun bei 116 PS. Dafür wurde nicht nur das Motormanagement geändert, sondern auch Nockenprofil, Ansaugsystem, Kolben und Auspuff.

Der Radstand wuchs um 20 auf 1400 Millimeter und der Nachlauf steigerte sich auf 103,5 Millimeter. Das bringt nicht nur mehr Ruhe im Geradeauslauf, sondern auch im bislang nervösen Handling. Ihre Vorgängerin war dafür berüchtigt, auch dem kleinsten Lenkimpuls sofort vehement zu folgen, was schon mal zu hastigen Kurskorrekturen führte.

Vorne arbeitet beim neuen Modell eine Upside-down-Gabel von Marzocchi, hinten ein Sachs-Federbein. Traditionell sind MV Agustas straff abgestimmt, die Brutale 800 machte da bislang keine Ausnahme. Jetzt sind die Federelemente komplett einstellbar, was wohl auch eine etwas komfortablere Ausrichtung zulassen dürfte. Bei schlechter Wegstrecke teilte das Vorgängermodell schon mal heftige Schläge aus.