Mitfahrt im Mercedes GLC Fuel Cell

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Anders als andere Brennstoffzellenfahrzeuge ist der Mercedes GLC F-Cell ein Plug-In-Hybrid. Während die beiden mit 700 bar befüllbaren, unterflur liegenden Wasserstofftanks mit einem Volumen von 4,4 Kilogramm vor der Hinterachse und im Tunnel der Kardanwelle unsichtbar verbaut sind, befindet sich im doppelten Kofferraumboden das Batteriepaket, das man bereits aus dem GLC 350e kennt.

„Da das Tankstellennetz nach wie vor dünn ist, hilft hier der Akku, den ich wie beim normalen Plug-In-Hybriden laden kann”, erklärt Dr. Christian Mohrdieck, „das reicht nochmals für eine zusätzliche Reichweite von 49 Kilometern.” Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine Bruttokapazität von 13,8 kWh und dient zusätzlich als Pufferspeicher für plötzliche Beschleunigungsanforderungen sowie als Zwischenspeicher für die Rekuperation von Bremsenergie über die E-Maschine. Über den 7,2-kW-Onboard-Lader kann er an einer haushaltsüblichen Steckdose, einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladestation nachgeladen werden. Die Ladezeit beträgt bei leerem Akku mindestens eineinhalb Stunden.

Spürbar hohes Leergewicht

Sichtbar unterscheidet sich der GLC Fuel Cell nur durch blaue Verzierungen von herkömmlich motorisierten GLCs. Im Fahrbetrieb sind die Unterschiede abgesehen vom fehlenden Motorengeräusch zumindest vom Beifahrersitz gering. Spürbar ist selbst für den Beifahrer das Leergewicht von über zwei Tonnen. Die ganze Technik hat ihr Gewicht, aber kostet auch jede Menge Bauraum, weshalb ist der Mercedes nur mit Hinterradantrieb zu bekommen ist. Im Sinne der Langstreckentauglichkeit ist die Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h begrenzt.

Dafür soll der Tankvorgang im Gegensatz zu einer vergleichbar energiehaltigen Batterieladung, in rund drei Minuten beendet sein. Die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle ermöglicht im H2-Modus eine Reichweite von 437 km. Das ist nicht besonders viel angesichts der Tatsache, dass derzeit in Deutschland gerade einmal 45 Wasserstofftankstellen installiert sind. Seit Jahren gibt es Pläne, das Netz auf zumindest 100 Säulen zu erweitern, 2023 sollen es 400 Tankanlagen sein.

Anders als Toyota Mirai mit knapp 80.000 Euro oder dem neuen Hyundai Nexo zu einem Preis von rund 60.000 Euro ist der Mercedes GLC F-Cell nur als Mietmodell zu bekommen. Die genauen Vertragsmodalitäten werden derzeit erst ausgearbeitet. Fest steht jedoch bereits jetzt, dass er erst einmal ausschließlich in den beiden Ländern Deutschland und Japan angeboten wird. Ob das zum Durchbruch reicht? (imp)