Fahrbericht aus dem neuen Plug-in-Hybrid Audi A3 Sportback e-tron

Multimodal

Die Gattung der Plug-In-Hybride ist extrem vielfältig. Durch ihre Anpassung an grundverschiedene Lebensräume umfasst sie einige der größten Gegensätze des Autobaus von Öko bis Sport, von Kleinwagen bis SUV. Nun kommt der agile Audi A3 dazu

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Plug-in-Hybrid für Ingenieure: Der Audi A3 Sportback e-tron startet Ende 2014. 26 Bilder
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Wien, 26. Juni 2014 – Die Gattung der Plug-In-Hybride ist extrem vielfältig in der Ausprägung ihrer Antriebsmerkmale durch ihre Anpassung an grundverschiedene Lebensräume. Die Spanne bei den neun PHEVs reicht unglaublich weit und umfasst einige der größten Gegensätze des Autobaus von Ökomobil bis Sportauto, von Kleinwagen bis SUV. Zu Toyota Prius, BMW i3 mit Range Extender, Mitsubishi Outlander PHEV, Volvo V60 Plug-in Hybrid, dem GM-Duo Ampera/Volt, den Porsches Panamera S E-Hybrid und 918 Spyder, dem VW XL1 sowie dem BMW i8 stößt nun ein weiterer Plug-In-Hybrid aus Ingolstadt. Ab sofort ist der Audi A3 Sportback e-tron bestellbar, auf den Markt kommt das Auto Ende 2014. Er scheint am besten angepasst an Ingenieure als Fahrer, denn er ist multimodal.

Vor die Testfahrt hat Audi ein Briefing gesetzt, schließlich ist man stolz auf die vielen Funktionen des neuen Antriebs und möchte sie auch zeigen. Zunächst stehen etwa 14 Kilometer rein elektrische Fahrt auf dem Programm, kein Problem für den e-tron, denn er schafft bis zu 50 Kilometer elektrisch. Danach schließen sich Passagen in den anderen Betriebsarten an: „Hybrid Auto“, „Hybrid Hold“ und „Hybrid Charge“. In „Auto“ regelt der Audi das Zusammenspiel der Kräfte eigenmächtig. In „Hold“ wird der Ladezustand eingefroren, und „Charge“ bedeutet erhöhte Drehzahl - so wird die Batterie wieder aufgeladen, um zum Beispiel am Schluss noch eine rein elektrische Fahrt zu ermöglichen.

Durchaus sportlich

Der 75 Kilowatt oder 102 PS starke Elektromotor schiebt den A3 gewaltig an. Selbst beim starken Beschleunigen bleibt der Audi im Elektromodus und sogar auf der Stadtautobahn bei 70 bis 100 km/h erlahmt der Vortrieb nicht spürbar. Bis zu 130 km/h sind im EV-Modus möglich. Der Ottomotor, ein 150 PS starker 1.4 TFSI ohne Zylinderabschaltung, springt in dieser Betriebsart nur beim Kick-down an, auf den ich jetzt verzichte. Doch ist es gut zu wissen, dass einem 204 PS Gesamtleistung zur Verfügung stehen, die den e-tron in sportlichen 7,6 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen können. Der bis zu 222 km/h schnelle e-tron nutzt sein Potenzial also durchaus sportlich, wenn der Fahrer möchte.

Wegen der Tempolimits bleibe ich zwar unter 100 km/h, verbrauchsorientiert fahre ich aber nicht - schließlich will ich wissen, was das Auto alles kann. Die Quittung für die eher ungestüme Fahrweise bekomme ich später bei der Auswertung der aufgezeichneten Fahrdaten: Der Stromverbrauch im rein elektrischen Modus lag bei 18,4 Kilowattstunden (kWh) je 100 Kilometer. Das ist zwar deutlich mehr als die zehn bis zwölf Kilowattstunden, mit denen die Audi-Ingenieure gerechnet haben. Aber mit Öko-Strom zu 27 Cent die Kilowattstunde hätten auch so die 100 Kilometer nur etwa 4,90 Euro gekostet. Bei einem Diesel wäre wohl knapp das Doppelte zu zahlen gewesen.