NXT Rage Elektromotorrad

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Die Batterie findet schwerpunktgünstig im Bug der Rage ihren Platz. Der Elektromotor sitzt direkt auf dem Schwingendrehpunkt und übertragt die Kraft per Kette auf die Hinterachse. Eine Gangschaltung gibt es nicht, aber das ist dank des hohen Drehmoments auch nicht nötig. Die Batterie lässt sich an jeder Haushaltssteckdose aufladen, über die Ladezeiten ist noch nichts bekannt. Angeblich soll auch ein Schnellladesystem optional angeboten werden.

Konventionelles Fahrwerk

Beim Fahrwerk setzt NXT auf die Maßstäbe der Motorräder mit Verbrennungsmotor: Eine einstellbare Upside-Down-Gabel führt das Vorderrad und hinten ist eine langgestreckte Aluminiumschwinge verbaut, auf die sich ein Mono-Federbein von Öhlins zentral abstützt. Dreispeichen-Gussfelgen mit relativ breit dimensionierten Pirelli-Angel-GT-Reifen und große Doppelscheibenbremsen an der Front (interessanterweise mit Schwimmsätteln) und einer einzelnen Nissin-Bremse am Hinterrad zeugen davon, dass NXT sich bemüht hat, die Kraft des Elektromotors auch sicher auf die Straße bzw. zum Stillstand zu bringen.

Zwar wird die Rage mindestens über zwei Fahrmodi verfügen, die den Stromverbrauch variieren, aber von einer Schlupfregelung („Traction Control“) hat NXT bis jetzt noch nichts verlautbaren lassen. Dabei wäre diese bei dem brachialen Drehmoment des Elektroantriebs dringend notwendig, wie die Konkurrentin Zero SR ZF 14.4 bereits zeigte.

Sieben-Zoll-TFT-Display

Die Sitzbank ist lang genug für den Soziusbetrieb und die Rage soll auch eine Zwei-Personen-Zulassung bekommen, jedoch sind an dem Vorserienmodell noch keine Sozius-Fußrasten angebracht. Eine Hinterradabdeckung und ein Kennzeichenträger fehlen ebenfalls noch. Die Anbringung von Koffern und eines Topcase soll am Serienmodell möglich sein. Das Cockpit präsentiert sich modern, das Sieben-Zoll-TFT-Display sieht aus wie ein Tablet und wird vermutlich per Bluetooth an das Smartphone gekoppelt werden können.

Die Lenkstange ist relativ weit nach hinten gekröpft, an der linken Seite findet sich, mangels Getriebe, kein Handhebel, rechts hingegen ein gefräster und einstellbarer Handbremshebel. Bei den sehr hübschen, aufwendig gearbeiteten Fußrasten zeigt sich NXT heimatverbunden: Sie stammen von Bakker aus den Niederlanden. Überhaupt zeigt sich die Rage sehr sauber aufgebaut, da haben selbst pingelige Naturen nichts auszusetzen.

Kein billiges Vergnügen

Die Rage soll jedoch nur der Anfang sein, Besseling kann sich für die Zukunft noch viel vorstellen. Egal ob Enduro, Supersportler oder Tourer, der Variabilität des Antriebs seien kaum Grenzen gesetzt. Allerdings muss jetzt erst einmal das Geld reinkommen. NXT will die Serienproduktion im Sommer starten. Als Anzahlung werden 950 Euro fällig, der Kaufpreis soll angeblich 24.950 Euro betragen – was von NXT aber noch nicht offiziell bestätigt wurde. Zunächst soll es zwei Händler in den Niederlanden geben, bevor eine Händlerkette in den Beneluxländern gegründet wird. In welche Länder NXT danach bei erfolgreich verlaufenden Verkaufszahlen expandieren wird, ist noch offen.

Ob sich das junge niederländische Unternehmen im Reigen der renommierten Hersteller etablieren kann, wird sich zeigen. Der Start scheint mit der Rage auf jeden Fall geglückt.

(fpi)