Opel: "Kältemittel R1234yf ist sicher"

Der Streit um das neue Kältemittel R1234yf für Klimaanlagen in Autos geht in eine neue Runde. Opel und der TÜV Rheinland wollen in Crashtests festgestellt haben, dass von dem neuen Kältemittel keine Gefahr ausgeht. Testfahrzeug war ein Opel Mokka, der seit Januar 2013 mit dem neuen Mittel befüllt wird.

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Von
  • Martin Franz

Der Streit um das neue Kältemittel R1234yf für Klimaanlagen in Autos geht in eine neue Runde. Opel und der TÜV Rheinland wollen in Crashtests festgestellt haben, dass von dem neuen Kältemittel keine Gefahr ausgeht. Testfahrzeug war ein Opel Mokka, der seit Januar 2013 mit dem neuen Mittel befüllt wird.

Im Test wurde das kleine SUV mit 50 km/h gegen eine bewegliche, verformbare Barriere gefahren. Dieses Szenario entspreche einem typischen Unfall auf der Autobahn, bei dem ein Fahrzeug in ein Stauende rast, so Opel. Im Versuch sei dabei auch die Klimaanlage beschädigt worden, so dass Kältemittel austrat. Zu einer Entzündung sei es, trotz eines Lecks in der Nähe des heißen Abgaskrümmers, nicht gekommen.

Das widerspricht der Aussage von Andreas Kornath, Chemie-Professor an der LMU in München: „Springender Punkt ist doch, dass R 1234yf bereits bei 405 Grad Celsius brennt und giftige Gase bildet, während das bei R134a bis 900 Grad Celsius nicht der Fall ist.“ Dabei ist die leichte Entzündbarkeit von R1234yf nur ein Punkt, den Kritiker gegen das neue Mittel vorbringen. Ein weiterer und nicht weniger wichtiger Vorwurf lautet, dass sich im Brandfall ätzende Flusssäure bilden kann.

Beides führte dazu, dass sich nach Daimler auch VW und BMW von diesem neuen Kältemittel abgewandt haben. Sie setzen nun auf die Alternative CO2, die allerdings neue, mit höheren Drücken arbeitende Anlagen fordert. Die Entwicklungen solcher Klimaanlagen wurden von vielen Zulieferern eingestellt, nachdem sich die Autoindustrie auf R1234yf festgelegt hatte. Bei Opel ist man sich nach dem Crashtest jedoch sicher, den richtigen Weg zu beschreiten. „In der nahen Zukunft führt kein Weg an R1234yf vorbei. Mögliche Alternativen wie Kältemittel auf CO2-Basis sind noch in der Entwicklung und damit Jahre von der Marktreife entfernt“, erklärt Michael F. Ableson, Opel-Entwicklungsvorstand und GM Europe Vice President Engineering. (mfz)