Pkw-Absatz: Die Party ist vorbei

Seite 3: Die Party ist vorbei

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Asien wächst

Auf der anderen Seite droht ausgerechnet in den renditeschwächeren unteren Segmenten verstärkte Konkurrenz aus Asien. PwC erwartet insgesamt ein Wachstum der Weltproduktion auf 63 Prozent, nachdem es 2009 einen Einbruch von 66 auf knapp 57 Millionen Pkw gegeben hatte. In Asien werde die Produktion gegenüber 2009 um schätzungsweise 3,2 Millionen Pkw zulegen. Allein in China würden voraussichtlich über 12 Millionen Autos produziert. Für Nordamerika prognostiziert PwC nach tiefen Einschnitten in der heimischen Industrie eine Erholung um 1,9 Millionen auf 10,4 Millionen Pkw.

Premium kommt wieder

Behält PwC recht, findet das Wachstum in den Volumensegmenten überwiegend nicht in Europa statt. Größeres Wachstum ist demnach ausgerechnet bei den "Premium-Herstellern" zu erwarten, also bei Herstellern wie Audi, Mercedes und BMW. Sie würden von der Erholung der Märkte besonders profitieren. Ihr Vorteil wäre auch, dass ihnen zumindest bisher – von wenigen Marken wie Lexus abgesehen – wenig Konkurrenz von Herstellern in Märkten wie China oder Indien droht. Das Szenario für 2010 ist also abgesteckt: Während die "Premiumhersteller" wieder zulegen, wird es für die Volumenhersteller VW, Ford und Opel noch härter.

Wohin mit dem Staatsgeld?

Eine besonders harte Nuss hat dabei Opel zu knacken: Nick Reilly, der nach derzeitigem Stand neuer Opel-Chef wird, will bis Ende Januar ein Sanierungskonzept für den Autobauer vorlegen, noch immer hofft Mutter General Motors auf Staatshilfen. GM hat den Bedarf auf 3,3 Milliarden Euro beziffert, 2,7 Milliarden sollen die Regierungen aufbringen. Angesichts der Erwartungen für 2010 müssen sie noch sorgfältiger hinterfragen, ob solche Gelder bei Volumenherstellern gut angelegt sind. (ggo)