Probefahrt im '54er Jaguar D-Type und dem Prototypen des F-Type Project 7

Inspiration aus den 50ern

60 Jahre ist die Präsentation des Jaguar D-Type nun her, der in Le Mans 1955, '56 und '57 Gesamtsieger wurde. Daran soll nun der F-Type Project 7 erinnern. Beide Autos stellte Jaguar zu einer Probefahrt zur Verfügung - und uns verließ der Mut

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Zwischen ihnen liegen 60 Jahre und 720 Kilogramm: Jaguar D-Type und der neue F-Type Project 7 25 Bilder
Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Import User
Inhaltsverzeichnis

Mendig, 13. August 2014 – 60 Jahre ist die Präsentation des Jaguar D-Type nun her, der in Le Mans 1955, '56 und '57 Gesamtsieger wurde. Daran soll nun ein Sondermodell des F-Type mit dem Namen „Project 7“ erinnern. Und Norman Dewis. Der mittlerweile 94-jährige legte als Cheftester über 400.000 Kilometer zurück – wenn man nur die schnellen Abschnitte mit über 160 km/h und mehr zählt. Ein intensives Leben: Seine lesenswerte Autobiographie „Norman Dewis of Jaguar“ ist 575 Seiten dick.

Doch was soll dem F-Type Sondermodell von der damaligen Legende D-Type eingehaucht werden? Inspirationsquelle soll die erfolgreiche Geschichte sein: Schon 1951 und 1953 hatte Jaguar mit dem C-Type beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans gewonnen. Angesichts der starken Konkurrenz von Ferrari und Mercedes musste aber ein neues Auto her. Intern als „XK 120C Mark IV“ projektiert, entstand der D-Type. Die ersten sechs Modelle hatten einen an das Alu-Monocoque-Chassis geschweißten und ebenfalls aus Aluminium gefertigten vorderen Hilfsrahmen. Bei allen weiteren Modellen war der nun aus Stahl gefertigte Rahmen aus Wartungsgründen angeschraubt. Gleich nach der Fertigstellung im Mai 1954 ging es auf eigener Achse nach Le Mans, wo Dewis den Rundenrekord um glatte fünf Sekunden verbesserte.

„Er ist wie eine schöne Frau“

Noch heute schwärmt Dewis von der Form des D-Type: „Er ist wie eine schöne Frau. Alle Rundungen sind an den richtigen Stellen“. Recht hat er, sieht man von der Heckflosse ab, die zur Erhöhung der Richtungsstabilität erstmals 1954 in Le Mans montiert wird. Dort wird Jaguar nur Zweiter, erst ein Jahr später beginnt die Siegesserie der Marke in Le Mans. Ein schicksalhaftes Rennen, nicht nur für Norman, der durch den Ausfall einiger Piloten zum Werksfahrer wird. An der Sarthe ist er schon mit dem neuen „Long-Nose“ D-Type unterwegs, dessen um 19 Zentimeter längere Haube nicht nur dem späteren E-Type vorgreift, sondern die Aerodynamik entscheidend verbessert. Mit schier unglaublichen 310 km/h saugt sich Norman am Mercedes von Karl Kling vorbei, fällt aber später aus. Den schrecklichen Unfall von Mercedes-Pilot Levegh mit 84 Toten sieht er von der Box aus. So fällt auf den Sieg des Jaguar-Piloten Mike Hawthorn ein dunkler Schatten, aber Norman verteidigt den Triumph, schließlich habe die Rennleitung das Rennen nicht abgebrochen.