Reichweite von Elektroauto sinkt im Winter drastisch

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Doppelte Stromkosten pro Kilometer

Unter diesen Bedingungen kamen bei sommerlichen Temperaturen von der Ladeenergie (18,3 kWh) etwa 56 Prozent als mechanische Antriebsenergie (10,17 kWh) auf der Straße an. Bei winterlichen Bedingungen (–5° C) stehen nur noch 22 Prozent der Ladeenergie (4,11 kWh) für den Antrieb zur Verfügung. Dafür ist den Testern zufolge vor allem die stark reduzierte Speicherkapazität der Batterie bei niedrigen Temperaturen verantwortlich.

Energieverluste im Detail

Außerdem gingen die Experten der Dekra der Frage nach, welche Energieverluste beim Elektroauto im Detail auftreten. Außer dem Rückgang der Batteriekapazität bei Kälte finden sich verschieden große unerwünschte Stromfresser in den Bereichen Batterie, Leistungselektronik und Antrieb. Die Ergebnisse im einzelnen:

Ladeverluste

An der Batterie geht bereits bei +22° C Außentemperatur fast ein Fünftel der Ladeenergie (4,1 kWh / 19 Prozent) durch Verluste an der Hochvoltbatterie verloren. Bei –5° C steigt dieser Anteil auf 48 Prozent (9,5 kWh).

Leistungselektronik

Relativ geringe Verluste treten im Bereich der Fahrzeugelektrik auf. Negativ zu Buche schlagen die für das 12V-Bordnetz benötigte Energie (0,68 kWh), zum Beispiel für den Betrieb von Steuergeräten und Beleuchtung. Hinzu kommen geringe Verluste von 0,2 kWh im Konverter, der die Batteriegleichspannung in Drehstrom für den Elektromotor umwandelt. Als stromhungrig erweist sich die Heizung, die im Winterszenario allein 1,96 kWh benötigt. Daher ist es naheliegend, E-Autos mit batterieunabhängigen Heizsystemen auszustatten.