Rückkehr des ersten Retro-Bikes

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Klar, einen kleinen Wermutstropfen finden die europäischen SR-Jünger: Es fehlen einhundert Kubikzentimeter. Entsprechend leistet der 400er-Motor nur noch 23,2 PS statt 34 wie einst die 500er zu ihren besten Zeiten. Okay, nach Deutschland kam die SR 500 mit versicherungsgünstigen 27 PS, aber viele Besitzer schmissen die Drosselung umgehend raus.

Immer noch mit Kickstarter

Ansonsten werden selbst Experten an der 400er kaum Unterschiede ausmachen können. Sie ist authentisch mit ihrer Luftkühlung, dem Stahlrahmen, den Drahtspeichenrädern und, jawohl: einem Kickstarter! Man kann Yamaha gar nicht genug danken, dass sie sich nicht von der modernen Technik verführen gelassen haben. Es gibt keinen E-Starter! Aber ganz so stressig wie anno dazumal gestaltet sich der Startvorgang zum Glück nicht mehr. Das kleine Schauglas am Motorblock zeigt zwar immer noch, wann der Kolben am oberen Totpunkt ist, aber eine Transistor-Zündung neuerer Generation sorgt für einen kräftigen Zündfunken schon beim ersten Tritt und hinter der Vergaser-Attrappe versteckt sich eine Einspritzanlage. Wenn wir schon bei Zugeständnissen sind: Die neue SR hat einen Drei-Wege-Kat in ihrem verchromten Auspuffrohr. Musste sein, ohne Abgassäuberung hätte sie keine Zulassung bekommen.

Alles beim Alten

Der 400er-Motor besitzt dieselbe Bohrung von 87 Millimetern wie der der größeren Schwester, lediglich der Hub wurde von 84 auf 62,7 mm verkleinert. Eine oben liegende Nockenwelle, zwei Ventile und eine Verdichtung von 8,5:1, mehr braucht dieses Motorrad nicht. Das Aggregat entfaltet sanft, aber nachdrücklich seine Leistung. Die SR 400 dreht vom Standgas weg sauber hoch, ohne unwillig auf die Kette einzuhacken. Das maximale Drehmoment von 27,4 Nm liegt schon bei 3500/min an. Für einen alten, luftgekühlten 399-Kubikzentimeter-Single immer noch ein ordentlicher Wert.