Skoda zeigt den neuen Superb Combi

Der große Wagen

Der neue Superb Combi darf wieder als gelungene Erscheinung gelten, was nicht nur für seine äußere Gestaltung gilt. Skoda hat wie bei der Limousine an den entscheidenden Stellen nachgebessert, ohne jene Tugenden zu vernachlässigen, die ihn erfolgreich gemacht haben

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Von
  • Martin Franz
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Mladá Boleslav, 26. Mai 2015 – Ginge es nur nach den deutschen Vorlieben, wäre die Sache klar: Die Combi-Version des Superb lag in der Gunst der hiesigen Käufer stets weit vor der Limousine, deren Anteil hierzulande zeitweise bei unter 15 Prozent gelegen haben dürfte. Global sieht die Sache allerdings anders aus: Wie Skoda im Rahmen der aktuellen Vorstellung verrät, sind seit 2009 gerade einmal 35 Prozent aller verkauften Superb Kombis. Für die deutsche Vorliebe zu dieser Karosserieform dürften nicht nur praktische Überlegungen eine Rolle gespielt haben, sondern auch, dass der Kombi harmonischer gestaltet war als die Limousine. Mit der Neuauflage hat sie allerdings formal aufgeholt. Wir vermuten aber, dass der Kombi hierzulande beliebter bleiben wird als die Limousine, denn der neue Superb Combi darf wieder als gelungene Erscheinung gelten – was nicht nur für seine äußere Gestaltung gilt.

Konkurrenzlos viel Platz

In mindestens einer Disziplin macht dem Superb kein anderer Kombi etwas vor: Sein Verhältnis von äußeren Abmessungen und Raumangebot im Innenraum ist unübertroffen. Auf nicht einmal 4,9 m Länge bot schon der bisherige Superb konkurrenzlos viel Platz. Kein Kombi mit ähnlichen Dimensionen bietet vier großen Menschen derart viel Raum. Viel mehr haben selbst die Langversionen der Luxusklasse nicht zu bieten. Der Neue wurde zwischen den Achsen 80 mm länger, was einen Radstand von 2841 mm bedeutet und das Raumangebot nochmals weiter verbessern dürfte. Auch in der Breite hat der zweite Superb Combi zugelegt und bietet vorn wie hinten noch mehr Platz. Das Kofferraumvolumen steigt von 633 auf 660 Liter. Wird die Rücklehne umgeklappt, passen 1950 Liter Gepäck in den Combi. Mehr haben aktuell nur einige Modelle des T-Modells der Mercedes E-Klasse zu bieten.

Nachholbedarf hatte der Superb an anderer Stelle. Skoda hat hier kräftig nachgerüstet. So zieht endlich die aktuellste Generation von Radio und Navigationssystemen ein. Sie kann mit Apple- und Android-Betriebssystemen gleichermaßen umgehen und via Mirror-Link Smartphoneinhalte auf den Bildschirm im Auto holen. Mit der aufpreispflichtigen Funktion Smartegate kann mit verschiedenen Apps beispielsweise der eigene Fahrstil analysiert oder der Servicebedarf ermittelt werden. Wie in der Limousine steuert Canton das optionale Soundsystem bei.

Auch bei den Assistenzsystemen musste Skoda nachrüsten. Die Konkurrenz hat hier mehr im Angebot. Abstand zum Vordermann, Fernlicht, Ermüdung des Fahrers, Spur und toter Winkel werden künftig überwacht, sofern der Superb-Käufer dafür zusätzliches Geld ausgegeben hat. Dazu gibt es erstmals ein adaptives Fahrwerk, mit dem der Superb deutlich komfortabler abrollt als das bisherige Modell. Dieser erste Eindruck aus der Limousine dürfte sich auch auf dem Combi übertragen lassen. Skoda bekommt allerdings auch für sein Topmodell nicht alles, was Volkswagen derzeit zu bieten hat. LED-Scheinwerfer oder ein konfigurierbares TFT-Display als Ersatz für das Kombiinstrument sind in der Aufpreisliste bislang nicht zu finden.