So fahren sich die Zukunftsantriebe von VW

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Und so fühlt sich das an: Als wir 60 km/h erreicht haben, gebe ich nur noch vorsichtig Gas: Das Kombiinstrument zeigt uns an, dass im Motor nur noch zwei Zylinder arbeiten. Sobald ich das Pedal wieder mit Nachdruck trete, sind blitzschnell alle Zylinder wieder mit von der Partie. Von den Umschaltvorgängen spüren wir tatsächlich nichts. Ähnlich wie bei einem Hybridantrieb weckt das Konzept aber den Ehrgeiz zum Sparen: Wir versuchen, auf der Landstraße so viel wie möglich im Sparmodus zu fahren. Diesen Fahrzustand mit Zylinderabschaltung nennen die VW-Techniker auch "Segeln light". Die Abschaltung funktioniert im Drehzahlbereich zwischen 1250 und 4000 U/min und bei einem Drehmoment von 25 bis 100 Nm. 0,4 Liter Sprit sollen sich mit der Zylinderabschaltung im Schnitt pro 100 Kilometer sparen lassen. Auch der 1.4-TSI-ACT-Motor wird als Bestandteil des MQB verschiedensten Modellen des VW-Konzerns zur Verfügung stehen.

Durchzug im Elektro-Golf

Nun der E-Golf anderen Ende des Antriebsspektrums innerhalb dieses Quartetts: Der rein elektrisch betriebene Golf wird von VW als Golf blue-e-motion bezeichnet. Angetrieben wird er von einem 85-kW-Elektromotor. Seine Energie bezieht dieser aus einem Lithium-Ionen-Akku. In 11,8 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, als Höchstgeschwindigkeit werden 150 km/h erreicht. Die Reichweite des Elektro-Golf soll bei 150 Kilometer liegen. Die 270 Nm Drehmoment liegen ab Start an, was uns eine spritzige Fahrweise in der Stadt ermöglicht. Die Kraft wird im E-Golf durch ein Getriebe mit einer festen Untersetzung weitergeleitet.

Der Gangwahlhebel ist im blue-e-motion-Modell nicht nur für vorwärts, rückwärts und Leerlauf da. Ganz hinten gibt es die Einstellung "B" – dabei rekuperiert der Antrieb maximal. Insgesamt gibt es vier Rekuperationsstufen, die ersten drei werden über die Schaltpaddles am Lenkrad eingelegt. In der vierten Stufe ist die automatische Verzögerung beim Gaswegnehmen so stark, dass man im Stadt- und Landstraßenverkehr nicht mehr auf die Bremse treten muss. Verstellbare Rekuperationsstufen haben beispielsweise auch die Experimentalfahrzeuge Mercedes SLS E-Cell (sieben) und der Rolls-Royce Phantom 102EX (zwei). In zirka sieben Stunden ist der Elektro-Golf an der 230-Volt-Steckdose wieder aufgeladen. Bis zum Serienstart wird dieses System noch weiterentwickelt – gut fahren können wir damit jetzt schon.