Stille Reserve: der Antrieb des Opel Ampera

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Reine Abwägungssache

Im Grunde machen es GM und Opel bei hohen Geschwindigkeiten ähnlich wie Toyota bei ihren rein leistungsverzweigten Hybridantrieben: Das Planetengetriebe kann – grob vergleichbar einer Waage – die Beiträge zweier Motoren so verteilen, dass in Summe ein möglichst günstiger Wirkungsgrad entsteht. Dass dabei zeitweise der rein serielle Antrieb aufgegeben wird, spart Energie und ist aus Sicht der Entwickler nur folgerichtig. Was der Lohn all der Mühe ist, konnten wie bei unseren kurzen Fahrten noch nicht ermitteln.

Besonders spannend wird natürlich die Frage, wie hoch der Spritverbrauch im Range-Extender-Betrieb ist – und zwar ohne Einberechnung der elektrisch gefahrenen Strecke. Bisherige Erfahrungen einiger amerikanischer Kollegen deuten zumindest auf respektable Werte hin. Dass sich durch den billigen "Strom aus der Steckdose" der Mehrpreis des Ampera wieder zurückholen lässt, erscheint ziemlich theoretisch. Chevrolet Volt und Opel Ampera sind eher so etwas wie die ersten ihre Art, die sich deswegen der schnöden Kostenbetrachtung entziehen dürfen. Davon unabhängig können wir feststellen, dass der Ampera eine angenehme Erfahrung ist, weil der derzeit noch einmalige Antrieb sich bemerkenswert im Hintergrund hält, was so nicht unbedingt zu erwarten war. (ggo)