Verhandlungen um den Straßentest RDE

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Zusätzlich möchte der ICCT Hersteller belohnen, die effektive Abgasreinigungen verkaufen: Wer sauberer ist als andere, könnte ein zertifiziertes „Green Label“ erhalten, mit dem er in kommenden Umweltzonen (deutsches Stichwort: blaue Plakette) einfahren darf. Das Ringen um die zukünftige Überwachung von Abgasemissionen aus Pkw-Verbrennungsmotoren bleibt also ein permanenter Prozess.

Das Ziel: bessere Luft

Bei der nächsten Sitzung des Technical Committee on Motor Vehicles (TCMV) werden neben dem ICCT die Stakeholder aus der Industrie (Daimler, Bosch, andere) und auch Ländervertreter anwesend sein. Das TCMV ist ein Ausschuss, in dem die EU-Kommission mit diesen Ansprechpartnern über neue Regelungen berät.

Für die Weiterentwicklung von RDE wird bis Ende des Jahres ein Beschluss erwartet. Da es hier um einen „Erlass zu Durchführungsbestimmungen“ geht, wird das so genannte Komitologie-Verfahren angewandt. Vereinfacht gesagt müssen bei der finalen Abstimmung 55 Prozent der EU-Staaten, die zugleich mindestens 65 Prozent der Bevölkerung repräsentieren, für die Vorlage sprechen.

Dem Vernehmen nach votieren die Vertreter von Frankreich und den Niederlanden meistens für die Verschärfung von Umweltauflagen. Osteuropäische Länder, in denen viele Autos (unter anderem deutscher Marken) produziert werden, sind oft dagegen. Deutschland verhält sich nicht einheitlich, sagen Fachkreise.

Das Ziel ist letztlich eine bessere Qualität der Atemluft. Wenn der Dieselmotor ein Mindestmaß an öffentlicher Akzeptanz behalten will, muss die Abgasreinigung leistungsfähiger werden. Ob das wirklich alle begriffen haben, ist unsicher.

(mfz)