Bären-Tour

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Die Forscher des Gobibär-Schutzprojekte überwachen seit einiger Zeit die Wasserstellen mit Wildtierkameras, die automatisch Fotos schießen oder ein Video aufnehmen, wenn sich etwas in ihrem Sensorbereich bewegt. So gelangen unter anderem Bilder von Gobibärenweibchen mit Jungen, Schneeleoparden, Wildkamelen, Wildeseln, Argali-Schafen und anderen seltenen Bewohnern der Gobi. Die Bilder aus der Wildtierkamera sind dann auch für uns die einzige Möglichkeit, endlich einen Gobibären zu Gesicht zu bekommen.

Doch zuvor sind die bereits erwähnten 50 km zurückzulegen, es sind die härtesten unserer Reise. In der brütenden Hitze müssen die UAZe alle paar Minuten eine Abkühlpause einlegen. Ein Plattfuß bremst zusätzlich. Amra wechselt den Reifen – bei 40 Grad im Schatten alles andere als ein Vergnügen. So nähern wir uns langsam wie in einer Art Springprozession dem Ziel, das wir schließlich nach vier Stunden „Fahrt“ erreichen. Nach einem Tag Aufenthalt im Tsagaan-Bogd-Gebiet und der vergeblichen Suche nach dem Gobibären fahren wir über Echin Gol, Shinejinst und Bayankhongor wieder nach Norden. Noch einmal kommen die UAZe bei der Durchquerung der Wüste an ihre Grenzen. In der Nähe des Nogon-Tsav-Tales, das für seine Dinosaurierfunde bekannt ist, herrschen über dem Boden Temperaturen von 60° Celsius.

Wie schön kann Zivilisation sein

Ab Bayankhongor ist die Straße wieder asphaltiert. Wir fahren 80 km/h – und das ohne durchgerüttelt und gegen das Wagendach geschleudert zu werden - wie schön kann Zivilisation sein! Im Aimag-Zentrum Arvaikher campen wir direkt am Fluss. Yaks und Pferde grasen um uns herum, ein Mongole furtet auf seinem Pferd auf die andere Seite, um seine Herde zusammenzutreiben. Sein Motorrad, eigentlich das bevorzugte Herdentriebmittel der Mongolen, war ihm für die Wasserpassage wohl zu schade.