Test: Audi A5 Sportback g-tron

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Schade, denn durch die umweltfreundliche e-gas-Offensive kombinierte der A5 Sportback als g-tron auf sehr harmonische Weise Yuppie und Hippie. Vier Gastanks aus Kunststoff (nicht aus Stahl) sind im Heck des A5 Sportback integriert und werden durch einen 25 Liter großen Benzintank ergänzt. Das kostet 90 Liter Kofferraumvolumen. In Normalstellung stehen im Sportback 390 statt 480 Liter zur Verfügung. Durch das zusätzliche Gewicht im Hinterwagen hat der Gaswagen einen niedrigeren Schwerpunkt und eine ausgeglichenere Gewichtsverteilung als der konventionelle A5. Das Fahrverhalten wird geringfügig besser als bei der konventionellen Verbrennervariante.

19 kg für 500 km - theoretisch

Audi spricht davon, dass der Erdgasvorrat von 19 kg für 500 km reichen soll. In der Praxis wurde ich aber spätestens nach knapp 270 km vom Bordcomputer dringend gebeten, Erdgas zu tanken. Denn die Tankanzeige ist sehr übervorsichtig und schickt einen schon lange bevor der Erdgastank leer ist zum Tanken. Nach einer reinen Stadtverkehrphase kam dieser Hinweis sogar schon nach 184 km. Gleichzeitig fragte mich das Navigationssystem fürsorglich, ob es mich zur nächsten Erdgastankstelle leiten solle.

Paradoxes Navi

Das ist an und für sich eine klasse Sache. Nervig fand ich aber folgendes Szenario. Man gibt über die Sonderzielsuche manuell die Fahrt zur nächstgelegenen Erdgastankstelle ein. Bordcomputer und Tankanzeigen funktionieren im Audi ganz wunderbar und der vorausschauende Fahrer wird sich schon vor dem völligen Leerstand der Gastanks über die Sonderzielsuche auf den Weg zur nächsten Erdgastankstelle machen. Dann wird aber die Navigation ebendort hin unterbrochen, mit dem Hinweis, dass der Tank fast leer sei. Es folgt die Frage, ob einen das Navigationssystem zur nächstgelegenen Erdgastankstelle leiten solle. Aber dahin ist man ja gerade unterwegs. Wenn man jetzt auf “ja” tippt, wird die Navigation unterbrochen und wieder neu aufgesetzt. So ein Programmierfehler ist bei einem über 2800 Euro teuren Navigationssystem etwas peinlich.

Noch Lücken

Die Anzahl der Erdgastankstellen in Deutschland wird auf der Presseseite der Initiative Zukunft Erdgas der deutschen Erdgaswirtschaft aktuell mit über 900 Stück angegeben. Bis 2025 sollen es durch eine Initiative von Volkswagen und mehreren anderen Partnern 2000 Stück werden. Ich hatte kaum Probleme damit, meine täglichen Fahrten in und um München im reinen Erdgasbetrieb zurückzulegen. Nach einem Ausflug ins bayerische Oberland musste ich jedoch einen großen Umweg in Kauf nehmen, weil ich dem hilfsbereiten Navi zur „nächsten“ Erdgastankstelle folgte. Sehr hilfreich wäre eine Funktion, die nächste Erdgastankstelle auf der Wegstrecke ansteuern zu können. Das würde den Alltagsbetrieb wahnsinnig erleichtern. Im Moment ist vor der Anschaffung eines Erdgasfahrzeuges aber die gründliche Recherche des Tankstellennetzes auf den täglichen Routen geboten. Dabei helfen aber Apps wie Gas24 oder Erdgas.info. Auch die App “Erdgastankstellen Deutschland” von der “Zukunft Erdgas GmbH” ist sehr hilfreich.