Test: Citroёn C3 Aircross BlueHDI 100

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Zum ganz perfekten Reisewagen fehlt dem Aircross allerdings etwas Beinraum im Fond. Zwar war der Testwagen mit dem für 590 Euro unbedingt empfehlenswerten Familiy-Paket mit verschiebbarer Rückbank ausgestattet. Aber leider kann man damit den Fußraum nur von wenig auf gar nicht verstellen. Ich bin knapp unter 1,80 m groß und komme hinter dem auf mich eingestellten Fahrersitz in Kniekontakt mit dessen Rückenlehne. Da hat man in einem Seat Arona hinten spürbar mehr Platz.

Perfekt wäre es, wenn man die Rückbank auch zuungunsten des Kofferraums verschieben könnte. Mit einem Kofferraumvolumen von 410 Litern in Normalstellung gehört der C3 Aircross zu den absoluten Spitzenreitern im Segment. Ein Hyundai Kona hat mit 361 Litern deutlich weniger, ein Seat Arona kommt mit 400 Litern gerade so heran. Deutlich mehr hat mit 445 Litern nur der etwas größere VW T-Roc mit Frontantrieb zu bieten (mit 4Motion 392 Liter). Hinzu kommt die gute Nutzbarkeit des Kofferraums mit dem serienmäßig verstellbaren Ladeboden. Im Family-Paket, dass es ab der mittleren Ausstattungslinie „Feel“ für 590 Euro Aufpreis gibt, sind auch noch neigungsverstellbare Fondrückenlehnen sowie ein umklappbarer Beifahrersitz enthalten. Damit wird der C3 Aircross zu einem der praktischsten und variabelsten Klein-SUV.

Teures Paket

Sparen kann man sich das 890 Euro teure Grip-Control-Paket mit ESP-Programmen für die Untergründe Schnee, Geröll und Sand sowie einen Bergabfahr-Assistenten. Das finde ich in diesem als SUV verkleideten Micro-Van doch ein bisschen albern. Schade ist, dass man für das Tom-Tom-Navigationssystem die teuerste Ausstattungslinie „shine“ oder bei der mittleren „feel“ ein ganzes Paket inklusive Keyless-System und Plexiglas-Headup-Display für 1890 Euro kaufen muss. Leider war ich mit der Zielführung des Navigationssystems, wie schon in mehreren PSA- und Kia-Modellen mit Tom-Tom-Systemen nicht zufrieden. Gerade an komplexeren Kreuzungen ist es erst nachvollziehbar, welche Richtung gemeint war, wenn man bereits falsch gefahren ist.

Sehr gut gefällt mir die serienmäßige Ausstattung mit Sicherheits- und Assistenzsystemen. Schon beim 15.290 Euro teuren Einstiegsmodell mit 82-PS-Dreizylinder-Benziner und Fünfganggetriebe ist ein Spurassistent, ein Berganfahrassistent, eine Müdigkeitserkennung, ein Tempomat sowie eine kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung serienmäßig. Für 250 Euro Zuzahlung gibt es dann noch einen aktiven Notbremsassistenten. Damit liegt Citroёn ganz weit vorne. In oben genannten Family-Paket für die Ausstattung feel (ab 16.790 Euro, BlueHDI 100 ab 19.790 Euro) sind der Aktive Notbremsassistent sowie ein Fernlichtassistent enthalten.

Ich würde auch das große Panoramaschiebedach für 790 Euro nehmen. Als eines von wenigen Fahrzeugen im Segment hat der C3 Aircross ein solches riesiges, elektrisch öffnendes Glasdach zu bieten. Laut Kollege Martin klapperte es aber im geöffneten Zustand im Testwagen leise vor sich hin. Mir ist das nicht so störend aufgefallen.

So bleiben also unter dem Strich 22.585 Euro für einen Aircross BlueHDI 100 feel mit DAB+ Radio, Mirror Screen, Keyless-System, elektrisch anklappbaren Außenspiegeln, manueller Klimaanlage, Family-Paket und großem Panoramadach. Das ist viel Geld, aber man erhält dafür ein praktisches, charaktervolles Auto.

Der Hersteller übernahm die Rückführung des Testwagens und sämtliche Spritkosten, die Redaktion übernahm die Abholung. (chlo)